Styria Media Group baut digital aus

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Man wolle bis 2016 den digitalen Umsatz verdoppeln, heißt es vom Styria-Vorstand. Print sei aber noch lange nicht passe, sagt Vorstand Klaus Schweighofer.

Die Styria Media Group feilt an einer neuen Strategie, die das digitale Engagement intensiviere, aber keinen Radikalschwenk bringen werde. Print mit der "Kleinen Zeitung" als Flaggschiff habe Zukunft, wenngleich sich Markt und journalistische Arbeitsweisen im Umbruch befänden, sagten Donnerstagabend Vorstandssprecher Markus Mair und Vorstand Klaus Schweighofer im Steirischen Presseclub.

Wie Mair erklärte, wolle man bis 2016 den digitalen Umsatz verdoppeln. Doch auch die neue Strategie gehe davon aus, dass man auf mehren Beinen stehen müsse und nicht alles auf eine Karte setzen dürfe, um die wirtschaftliche Basis für die journalistische Unabhängigkeit zu sichern. Man werde weiter in verschiedene Online-Portale investieren. Print sei noch lange nicht passe, ergänzte Schweighofer: "Wir haben heuer 1000 bis 1500 Abos mehr, und das in einer Zeit, wo alle vom Zeitungssterben reden". Der Manager unterstrich die "relevante Nachricht" als zentrales Produkt, das es gelte, auf verschiedenen Plattformen anzubieten.

Dafür sei es notwendig, die journalistische Arbeit, die klassisch in erster Linie auf das Morgen ausgerichtet ist, neu zu denken und in Richtung Echtzeit und arbeitsteilige Prozesse auszurichten und zu flexibilisieren. Das Start-Setup stehe für Sommer fest und werde von Chefredakteur Hubert Patterer umgesetzt, zwei neue Ressorts kämen hinzu. Mit den eigenständigen Ausgaben der "Kleinen Zeitung" Graz und Klagenfurt und auch mit der Verzahnung von "WirtschaftsBlatt" und "Die Presse" könne man bei redaktionellen Netzwerken auf Erfahrungen vorweisen. Der neue Newsroom im mit Jahresende baulich finalisierten Headquarter in Graz werde diesen Prozess unterstützen. Die Leser und User nicht zu enttäuschen, sondern sie zu überraschen und Mehrwert zu stiften, müsse Zielsetzung sein, so Schweighofer.

Den zweiten Einschnitt beim "WirtschaftsBlatt" binnen zwei Jahren umschrieb Mair als "keine Tätigkeit, für die man Vergnügungssteuer zahlen müsste - es ist aber notwendig." Neben dem Kostenmanagement seien hier der Verkauf und die Konzentration auf regionale Inhalte Projekte in Umsetzung. Zum Auslandsengagement betonte Schweighofer die "gute Perspektive in Kroatien", wo man mit zwei Tageszeitungen zwei Drittel der Leser erreiche, eine dominante Marktposition innehabe und auch digital führend sei. Anders sei die Situation in Slowenien. Hier sei man nicht von einer starken Position aus gestartet, die Rahmenbedingungen wären schlechter: "Dort leiden wir nach wie vor, und es gibt das eine oder andere Fragezeichen hinter den Produkten."

(APA)

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