Russland schaltete Voice of America ab

Der staatliche Medienkonzern Rossija Segodnia stellt die Kooperation mit dem US-Radiosender ein. "Nichts Originelles" im Programm.

Inmitten der Spannungen wegen der Ukraine hat Russland den US-finanzierten Radiosender Voice of America (VOA) abgeschaltet. Der Leiter des staatlichen russischen Medienunternehmens Rossija Segodnia, Dmitri Kiseljow, sagte am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, sein Konzern werde nicht länger mit VOA zusammenarbeiten.

Mit Blick auf den ebenfalls staatlich finanzierten US-Sender Radio Liberty sagte Kiseljow, er betrachte diese Sender als "Spam auf unseren Frequenzen". "Es ist, als würden sie aus der Unterwelt senden, oder zumindest einer Welt, die nicht länger existiert", sagte Kiseljow, der wegen seiner Befürwortung der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland von Washington mit Sanktionen belegt wurde.

"Nichts Originelles" im Programm

"Das hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun", sagte Kiseljow zu der Abschaltung des Senders, da "nichts Originelles" in seinem Programm gewesen sei. Kiseljow war im Dezember mit der Leitung von Rossija Segodnia betraut worden, in dem mehrere Staatsmedien zusammengeschlossen wurden.

Die US-Medienbehörde hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass Kiseljow jegliche Kooperation mit VOA eingestellt habe. Demnach schickte er dem Sender einen Brief mit dem einzigen Satz: "Wir werden nicht kooperieren." VOA sendete zuletzt in Moskau auf Mittelwelle in Kooperation mit dem staatlich finanzierten Sender Voice of Russia, der inzwischen ebenfalls zu Rossija Segodnia gehört. Radio Liberty existiert weiterhin in der Form von Radio Swoboda, das über eine Partnerstation auf Ultrakurzwelle sendet und eine Internetseite betreibt.

(APA/AFP)

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