Publikumsrat: ORF-Aufsicht neu formiert

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Das Publikumsgremium hat eine neue Vorsitzende und schickt vier SP- und zwei VP-nahe Räte in den Stiftungsrat.

Alle vier Jahre werden die beiden Aufsichtsgremien des ORF, der Publikums- und der Stiftungsrat, neu besetzt. Am Dienstag traf das weniger mächtige, aber für das Publikum wichtigere Gremium erstmals in neuer Konstellation zusammen und gab sich eine neue Vorsitzende: Mit Ilse Brandner-Radinger leitet nun eine Frau den Publikumsrat. Die langjährige Innenpolitik-Chefin der „AZ“, später Generalsekretärin des Presseclubs Concordia, war schon bisher Vizechefin des Publikumsrates. Zu ihrem Stellvertreter gewählt wurde der Kommunikationswissenschaftler Peter Vitouch, was im Gremium für Diskussion sorgte.

Die rote Doppelspitze sei ein Wunsch der SPÖ gewesen, so der VP-nahe Rat Andreas Kratschmar. Vitouch widersprach, er sei kein SPÖ-Mitglied und wehre sich gegen jegliche parteipolitische Zuordnung. Sieht sich Brandner-Radinger selbst als SPÖ-nahe? „Ich mache aus meiner Einstellung kein Hehl, und die ist fortschrittlich“, sagt sie. Dass sie mit großer Mehrheit – 28 von 31 Stimmen – gewählt wurde, lasse auf große Zustimmung aus allen Reihen schließen. Die Fortsetzung der Gebührenrefundierung ist für sie übrigens „unbedingt notwendig und zwar ohne Auflagen“.

Durch die Abschaffung der Faxwahl ist der Publikumsrat kleiner geworden (31 statt 36 Sitze). Aus dem mehrheitlich sozialdemokratisch besetzten Gremium wurden sechs Mitglieder (vier SPÖ-nahe, zwei ÖVP-nahe) in den Stiftungsrat gewählt, der am 7.Mai erstmals zusammentritt: Erich Fenninger, Willi Mernyi, Siegfried Meryn, Daniela Zimmer, Walter Marschitz und Petra Stolba. Kritik an der „großkoalitionären Lösung“ kam unter anderem von der FPÖ-nahen Vertreterin Ulrike Nittmann. (ag./awa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.04.2014)

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