Bezahl-TV: Kommt Murdoch bald nach Österreich?

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Fox startet am Montag im deutschen Pay-TV. Für Österreich wird verhandelt.

„Super“ war sein erster Versuch, Deutschland zu erobern. „Super“, so sollte Anfang der 90er Rupert Murdochs Alternative zur „Bild“-Zeitung heißen. Daraus wurde – wie aus seinen TV-Beteiligungen an Vox, tm3, Kirchs Premiere – nichts.

Am Montag macht Murdoch einen weiteren Schritt: Sein Fox Channel startet im deutschen Pay-TV (via Arena und Unitymedia). Seit Jänner 2008 ist Murdoch auch wieder an der Bezahl-Plattform Premiere beteiligt: Derzeit hält er 22,7Prozent, laut verschiedenen Medienberichten strebt er 26 an.

Oder gar mehr? Immer wieder heißt es, Murdoch wolle Premiere ganz übernehmen. Demnächst stellt er auch zwei Aufsichtsräte, das Gremium wird dafür aufgestockt. Die EU-Kommission ermittelt bereits, ob Murdochs Konzern News Corp. nicht eigentlich schon die Macht bei dem deutschen Pay-TV-Anbieter übernommen hat. Bisher war dem US-Australier dies in Deutschland versagt geblieben – gegenüber Bertelsmann (Vox) und Leo Kirch zog er den Kürzeren.

Murdochs News Corp. ist mit 19,8 Milliarden Euro Umsatz (2007) das viertgrößte Medienunternehmen der Welt. Das TV- und Print-Imperium des gebürtigen Australiers erstreckt sich von den USA über Südamerika, Europa, China, Indien und Japan bis in seine Heimat. Eben hat der 77-Jährige das renommierte „Wall Street Journal“ übernommen, für das US-Blatt „Newsday“ hat er sich interessiert, wurde aber ausgestochen.

„West Wing“, „Lost“, „Sopranos“

Das Programm von Fox Deutschland (ab Montag, 21Uhr) besteht ausschließlich aus Serien. Der Startschuss fällt Montagabend, 21Uhr, mit „The West Wing“, einer Persiflage auf das Weiße Haus mit Martin Sheen als US-Präsident. Kommt Fox auch nach Österreich? „Unser Auftraggeber führt intensive Gespräche mit allen relevanten Plattformbetreibern – auch mit Premiere“, so eine Sprecherin von „Position“, der Agentur von Fox in Köln. „Es ist aber noch nichts unterschrieben.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.05.2008)

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