ORF: Nach dem Standort kommt das Programm

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Das politische Match auf oberster Ebene ist geschlagen. ORF-intern geht die echte Arbeit jetzt erst los.

Es ist ein bisschen so, als hätte sich im ORF jemand mit einer Trillerpfeife postiert und laut und deutlich „Auf die Plätze - fertig - los!" gerufen. Mit der längst fälligen Entscheidung über den Austragungsort fiel der Startschuss für die eigentliche Arbeit. Einige wichtige Entscheidungen sind zudem dringend zu treffen: Wer wird Eventmanager? Wer moderiert? Und wie begleitet der ORF den Songcontest in den Wochen davor?

Vielleicht erklärt sich deshalb, wieso TV-Direktorin Kathrin Zechner angeblich - und anders als Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl - keine Priorität für eine der Städte hatte. Sie und Songcontest-Koordinator Edgar Böhm sollen vor allem froh sein, dass endlich eine Entscheidung gefallen ist. Bis zur großen ORF-Programmpräsentation im September wollen die Programmverantwortlichen schon einige Details über die Ausrichtung des Songcontests in der Hand haben können. Spätestens ab Jänner soll das Großevent programmlich eingeläutet werden. Fest steht, dass es - im Gegensatz zum vergangenen Jahr - eine Vorausscheidung für den österreichischen Songcontest-Teilnehmer geben wird.

Beobachter glauben auch, Zechner legte sich für keine der Städte ins Zeug, weil sie wusste, dass ihre Meinung in diesem Match keine Rolle spielte. Die Entscheidung fiel zwischen Grasl und Wrabetz. Der Finanzchef soll bis zuletzt Innsbruck favorisiert haben; laut „Standard"-Infos ließ er sogar protokollieren, dass Innsbruck das beste finanzielle Angebot legte.

Doch es ist kein Geheimnis, dass für Wien neben dem Hauptstadtbonus vor allem der Wille der Wiener SPÖ eine Rolle gespielt hat, die zuletzt wegen des verpatzten Umzugs des ORF nach St. Marx ohnehin nicht besonders gut auf Wrabetz zu sprechen war.

(awa)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.08.2014)

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