"Fall Pukanic": Mafia-Boss für Zusammenarbeit bereit

Der kroatische Journalist Ivo Pukanic
Der kroatische Journalist Ivo Pukanic(c) EPA (STR)
  • Drucken

Nach Festnahme eines engsten Mitarbeiters des Belgrader Mafia-Bosses Sreten Jocic zeigt sich dieser nun kooperativ. Von der Polizei wurde er bisher allerdings noch nicht vorgeladen.

Der in den vergangenen Tagen immer wieder mit dem Mord am kroatischen Journalisten Ivo Pukanic in Verbindung gebrachte Belgrader Mafia-Boss Sreten Jocic alias "Joca Amsterdam" soll nach Angaben seines Anwaltes bereit sein, mit der Polizei zu kooperieren. Jocic sei bisher weder von der serbischen noch der kroatischen Polizei vorgeladen worden, wie der Sender B-92 berichtete.

Die anhaltenden Medienspekulationen über die Verwicklung von Jocic in die Ermordung des kroatischen Journalisten verdichteten sich zusätzlich, als am Mittwochabend unweit von Vinkovci in Ostkroatien sein langjähriger engster Mitarbeiter, Boban Djurovic samt Lenker Milenko Kuzmanovic festgenommen worden waren. Sie hatten versucht, den ebenfalls festgenommenen kroatischen Bürger Robert Matanic und eine andere Person dank falscher Personaldokumente nach Serbien zu verfrachten.

Lange Zusammenarbeit zwischen Jocic, Djurovic und Matanic

Wie die Medien nun enthüllten, hatte Djurovic Mitte der 80-er Jahre seinen Militärdienst in der kroatischen Adria-Stadt Zadar quittiert und sich nach Italien abgesetzt. Seine Zusammenarbeit mit Jocic soll in den frühen 90-er Jahren begonnen haben. Ebenso lang soll auch die Zusammenarbeit von Jocic mit Matanic sein. In Bulgarien war der Kroate im Jahre 2004 hinter dem spektakulären Mord des dortigen Mafia-Bosses Miltscho Bonev vermutet gewesen, wegen Mangels an Beweisen aber wieder freigelassen worden.

Hohe kroatische und serbische Polizeifunktionäre haben unterdessen eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit beschlossen. "Eine Polizei kann solche Straftaten nicht alleine lösen. Es besteht sogar die Möglichkeit, ein gemeinsames Team zu bilden, das in allen interessanten Fälle zum Einsatz kommen würde", kündigte der serbischer Polizeidirektor an.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.