ORF: Pröll bekommt viele Millionen von GIS

(c) APA (Robert Jäger)
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25,4 Millionen Euro bekam das Land Niederösterreich der Austria Presseagentur (APA) zufolge aus der GIS-Gebühr 2007. NÖ-Landes-Hauptmann greift ORF-General Wrabetz heftig an.

Das Entgelt geht nämlich nur zu etwa zwei Dritteln an den ORF, den Rest streifen u. a. die Bundesländer ein (2007 betrug ihr Anteil 106 Mio. Euro). Und: Nur 2,88 Mio. der Summe für NÖ seien laut APA in die Filmförderung weitergeflossen. Wohin sind die übrigen rund 22,5 Mio. Euro gekommen? Peter Kirchweger, Sprecher von NÖ-Landeschef Erwin Pröll (ÖVP), auf „Presse“-Anfrage: „Das ist die Pflichtverteidigung der APA für ihren größten Genossenschafter ORF.“ Ihm zufolge sei das Geld auch für Tourismuskooperationen, Sport-, Kulturförderungen und TV-Produktionen bzw. -Serien („Universum“, „Julia“, „Soko Donau“) verwendet worden. Eine konkrete Aufstellung will Kirchweger nachreichen.

„Entscheidungen treffen müssen“

Als „logische Konsequenz“ bezeichnet Pröll indes, Alexander Wrabetz als ORF-Generaldirektor abzusetzen – „wenn es zu einer Neugestaltung des ORF kommt“, attackiert er in „News“ die Geschäftsführung. Pröll befinde sich mit dieser Ansicht in Konsens mit Bundeskanzler Werner Faymann und Medien-Staatssekretär Josef Ostermayer (beide SPÖ). Ostermayers Sprecher zur „Presse“: „Es geht darum, dass ein Konzept vorgelegt werden muss, das eine Lösung anbietet. Aufbauend auf dem Konzept werden Entscheidungen getroffen werden müssen.“

Gerüchteweise ist immer wieder zu hören, dass Wrabetz' Rückhalt in der SPÖ schwindet und man nur auf eine Gelegenheit wartet, ihn durch Gerhard Zeiler (RTL-Group) oder Hans Mahr zu ersetzen. Zeiler soll unter gewissen Bedingungen zusagen, Mahr gilt als Kandidat von „Krone“-Herausgeber Hans Dichand. trick

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.01.2009)

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