40 Jahre ''ZiB 2'': Legenden und legendäre Momente
Am 3. Februar feiert die "ZiB 2" ihren 40. Geburtstag. DiePresse.com blickt zurück auf die wichtigsten und skurrilsten Auftritte.
30.12.2016 um 16:04
"Das war nicht meine Frage". Sätze wie dieser (von Moderator Elmar Oberhauser) prägten die ORF-Nachrichtensendung "Zeit im Bild 2". Am 3. Februar feiert sie ihren 40. Geburtstag. DiePresse.com blickt zurück auf die wichtigsten und skurrilsten "ZiB 2"-Momente:
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Fernseh-Nachrichten im Österreichischen Rundfunk gibt es schon seit Dezember 1955. Teddy Podgorski gab ihnen den sperrigen Namen "Zeit im Bild". "Na, guat is' net, aber lass' ma's derweil", so der damalige Fernsehdirektor Gerhard Freund. Der Titel blieb. 1975 kam mit der "ZiB 2" eine weitere, spätere Ausgabe dazu.Im Bild: Das Team der 'ZiB 2' in den Siebzigern: Hans Herzog, Peter Pirker, Dieter Seefranz, Horst-Friedrich Mayer, Kuno Knöbl, Helmut Pfitzner, Günther Ziesel
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Begonnen hat die Sendung als TV-Experiment, als Ergänzung zur bereits längst etablierten Hauptnachrichtensendung. Heutzutage gehört die "ZiB 2", nicht zuletzt durch die Ausstrahlung via 3sat, zu den wichtigsten Nachrichtensendungen im deutschsprachigen Raum.Im Bild: Dieter Seefranz
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Anders als die "ZiB 1" war die spätere, meist gegen 22 Uhr ausgestrahlte Sendung von ihren Studiogästen geprägt. In der allerersten "ZiB 2" gab es keinen Gast. Erstaunlich auch die Tatsache, dass Bruno Kreisky nie kam, der "Medienkanzler" zog die "Pressestunde" vor. Jörg Haider war mit 42 Auftritten jener Politiker, der am häufigsten ins Studio kam.
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Zur Anfangszeit gehörten Dieter Seefranz, Peter Pirker und Günther Ziesel (er moderierte die erste Ausgabe, Im Bild) zum Team, das man vor der Kamera sah.
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Die "Zeit im Bild 2" setzte durchaus auf Infotainment. Moderator Peter Pirker begrüßte etwa einmal eine Kuh im Studio.
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Robert Hochner stieß 1975/76 als Redakteur zur Sendung. Er sollte später der wohl bekannteste und beste "ZiB 2"-Moderator werden. Von 1979 bis zu seinem Tod 2001 präsentierte er die "Zeit im Bild 2". Zu seinen legendärsten Interviews zählen wohl jenes mit Yassir Arafat ("Wie lebt sich's als Zielscheibe?") und jenes mit Frank Stronach: "Herr Stronach, ich muss Sie jetzt unterbrechen auf die Gefahr hin, dass Sie den ORF kaufen und mich rauswerfen". Stronach konterte: "Wir werfen nie gute Leute raus!"
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Eine Frau, die moderierte, gab es bereits zu Beginn der "ZiB 2": Die 1995 verstorbene Annemarie Berté moderierte die Sendung ab 1975.
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Von 1989 bis 1994 begrüßte Elmar Oberhauser die Zuschauer zur "Zeit im Bild 2". Sein Interview mit dem sowjetischen Außenminister Eduard Schewardnadse aus dem Jahr 1991 ist wohl noch vielen in Erinnerung. Aber auch der Satz "Das war (jetzt) nicht meine Frage", der zu Oberhausers bekanntester Phrase wurde.
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1995 wurde Oberhauser Sportchef im ORF, später Informationsdirektor. 2010 wurde er vom Stiftungsrat abgewählt."Die meisten Politiker in Österreich glauben, der ORF gehöre ihnen", sagt Oberhauser jüngst zur "Presse. Bereits vor Jahren witzelte Alfred Dorfer in seinem "Donnerstalk" über den damaligen ÖVP-Klubobmann Wilhelm Molterer und das sagenumwobene "Moltofon".
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Die souveräne Ingrid Thurnher war von 1995 bis 2007 Moderatorin der "ZiB". Ihre Zeit bei der Nachrichtensendung assoziiert man ausgerechnet mit einem Interview mit Otto Waalkes aus dem Jahr 1997. Der deutsche Komiker ließ kein gewöhnliches Gespräch zu ("Frau Turnschuh!"), und kroch sogar unter den Moderatorentisch.
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Thurnher wechselte 2007 zur "Zeit im Bild 1". Später leitete sie die Sonntags-Gesprächsrunde "Im Zentrum" und den "Runden Tisch".
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Josef Broukal, der ebenfalls zu den bekanntesten "ZiB"-Moderatoren zählte, war nach seiner ORF-Karriere ("Zeit im Bild", "Modern Times", "Club 2", "Pressestunde") Wissenschaftssprecher der SPÖ. 2008 stieg er aus der Politik aus.
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2002 stieß Armin Wolf zum "ZiB 2"-Moderatorenteam. Er ist mit seiner zähen Fragetechnik bei Interviews mit Politikern bekannt geworden. Wie einst sein Vorbild Hochner lieferte sich auch Wolf mit Frank Stronach ein TV-Duell. "Herr Stronach, ein Interview besteht aus einem Interviewer, der die Fragen stellt", sagte der ORF-Anchorman. Der Unternehmer hatte zuvor eingefordert, eine Erklärung vorlesen zu dürfen.
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Wolf, der auf Twitter stolze 149.000 Follower hat, fiel in der Vergangenheit zudem mit medienwirksamen physischen Aktionen, wie dem Planking, auf.
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Derzeit in Karenz ist Marie-Claire Zimmermann. Sie moderierte von 2004 bis 2007 die mitternächtliche Sendung, ab 2007 abwechselnd mit Armin Wolf die "ZiB 2". Ihr Bruder ist übrigens ebenfalls bei den Nachrichten, aber beim Privatsender Puls 4.
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Umstritten ist, dass derzeit Lou Lorenz-Dittlbacher, Ehefrau von TV-Chefredakteur Fritz Dittlbacher, die "ZiB 2" präsentiert. "Für mich ist völlig inakzeptabel, dass die Frau des Chefredakteurs weiterhin die Sendung moderiert", sagte etwa jüngst Elmar Oberhauser dem "Standard".
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Mit dem Vormarsch der sozialen Medien haben sich Aufmerksamkeitsspanne (der Seher) und Wortwahl (der Moderatoren) verändert. Vor allem dann, wenn ausnahmsweise wenig gezwitschert wird. So schrieb Armin Wolf während der Wetterprognose gegen Ende der Sendung: "Leute, was ist heute los? Kein einziges Tweet zur #zib2? Schwänzt ihr alle, oder was?"
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