"Stadlshow": Stadl für die Tradition, Show für die Moderne

(c) ORF (Milenko Badzic)
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Der "Musikantenstadl" heißt jetzt "Stadlshow" und will ein jüngeres Publikum erreichen, ohne das alte zu vergraulen. Die musikalische Palette wird breiter, die neuen Moderatoren wollen vor allem Spaß haben.

Eine „Brücke zwischen Tradition und Moderne“, so lautete die zentrale Floskel, als der ORF und seine Partnersender ARD und SF am Dienstag das neue Konzept für den „Musikantenstadl“ präsentierten. Die kriselnde Volksmusiksendung muss „zukunftsfit“ werden. „Ohne Veränderung wäre das Format zu Ende gegangen“, sagte Andreas Vana von der ORF-Unterhaltung.

Erster Schritt in eine fittere Zukunft ist ein neuer Sendungstitel. Die 34 Jahre alte Sendung heißt künftig „Stadlshow“ – der erste Teil des Titels stehe für das Traditionelle, der zweite für neue Impulse. Konkret wolle man einen Schwerpunkt auf neue volkstümliche Musik und Dialektpop setzen, die etablierten Schlagerstars aber nicht ganz ersetzen. Das Stammpublikum soll zufriedengestellt, gleichzeitig aber neues dazugewonnen werden. In der ersten neuen Sendung, die am 12. September aus Offenburg gesendet wird, soll dieser Spagat mit Auftritten von Jürgen Drews und Peter Kraus sowie von der Mühlviertler Dialektband Poxrucker Sisters und der Coverband The Baseballs gelingen.

Kein Quotendruck

Auch das neue Moderatorenduo stehe für die „Brücke zwischen Tradition und Moderne“, meinte Vana. Nach zwei Österreichern werden mit Francine Jordi und Alexander Mazza eine Schweizer Schlagersängerin und ein deutscher Moderator die Sendung präsentieren. Jordi war schon unter Karl Moik und Andy Borg im „Musikantenstadl“ zu Gast, bereits als „kleiner Stöpsel“ habe sie die Sendung geschaut. Der Münchner Mazza, der für das deutsche Fernsehen Sendungen wie „Herzblatt“ moderiert hat, kennt Volksmusik vor allem vom Oktoberfest. Er wird bei den Livesendungen meist in der Halle moderieren, seine Kollegin in Zuspielungen die Landschaften und Leute der jeweiligen Regionen, aus denen gesendet wird, vorstellen.

Vor den Journalisten gaben sich die beiden vergnügt und harmonisch, ihre erste Begegnung sei gar „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen, kicherte Jordi. „Wir haben den gleichen Humor“, sagte Mazza etwas ernster. Über den Quotendruck machen sie sich keine Gedanken, sie wollen in erster Linie Spaß haben. „Dann hat das Publikum auch Spaß.“

Auch der ORF habe sich für die reformierte Show kein konkretes Quotenziel gesetzt, so Vana. Die kommenden Sendungen (Silvestershows für die nächsten drei Jahre sind bereits fixiert, 2016 soll es zudem je eine Sendung aus Österreich, Deutschland und der Schweiz geben) seien eine „Reise mit dem Publikum“. Teurer darf die Produktion jedenfalls nicht werden, die Kosten für den höheren Anteil an Live-Musik sollen durch eine kleinere Bühne kompensiert werden. (kanu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2015)

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