Der "Mad Men"-Star ist erneut für den wichtigsten US-Fernsehpreis nominiert. Bei den Hauptdarstellerinnen könnte erstmals eine Afroamerikanerin siegen.
Vor der Verleihung der 67. Emmy Primetime Awards am Sonntagabend (Ortszeit) in Los Angeles wird spekuliert: wer hat die größten Chancen auf einen der wichtigsten US-Fernsehoreise? Jon Hamm hat die Favoritenrolle in der Kategorie Bester Hauptdarsteller inne. der 44-Jährige hat die achte und letzte Chance, für seine Hauptrolle in "Mad Men" als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet zu werden. Sieben Mal war er bereits für seine düstere Darstellung des smarten 60er-Jahre-Werbetexters Don Draper nominiert, hat aber nie gewonnen.
Für Hamm geht es um alles oder nichts, lief die siebente und letzte Staffel von "Mad Men" doch im Frühjahr - und merkte der US-Schauspieler erst kürzlich wehmütig an: "Man weiß nie, ob man eine Rolle wie diese je wieder angeboten bekommt." Statt Bryan Cranston ("Breaking Bad"), der im Vorjahr gewann, steht ihm heuer "House of Cards"-Star Kevin Spacey als wohl stärkster Konkurrent gegenüber.
In der Kategorie beste Hauptdarstellerin könnten Viola Davis ("How To Get Away With Murder") oder Taraji P. Henson ("Empire") Geschichte schreiben. Nie zuvor hat eine Afroamerikanerin den Emmy als "beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie" gewonnen - Davis beziehungsweise Henson könnte die Erste werden.
Online-Serien haben zugelegt
Die Abschlussstaffel von "Mad Men" des Kabelsenders AMC und die Netflix-Politserie "House of Cards" wurden bei den wichtigsten Fernsehpreisen ebenso mit elf Nominierungen bedacht wie die von Amazon produzierte Tragikomödie "Transparent", die mit Jeffrey Tambor als transsexueller Familienpatriarch die Transgender-Thematik in den Mainstream hievt.
Über das Internet empfangbare Serien haben heuer einmal mehr zugelegt, und stellen sich mit anspruchsvollen Formaten großen terrestrischen Sendern ebenso wie mächtigen Kabelanbietern in den Weg.
"Game of Thrones" räumte bereits ab
Bereits acht der rekordverdächtigen 24 Nominierungen hat die Fantasy-Serie "Game of Thrones" im Vorfeld bei der Verleihung der Creative Arts Emmys abgeräumt, darunter in den Kategorien Visuelle Effekte, Casting und Tonbearbeitung. Am Sonntagabend schielen die Macher des HBO-Hits aber vor allem auf die Königskategorie "Beste Dramaserie", in der das vom Mittelalter inspirierte Fantasyspektakel bisher stets das Nachsehen hatte.
Emmys 2015: Wer gewinnen wird – und wer gewinnen sollte
Erstmals steht "Game of Thrones" heuer die vierfach nominierte Gefängnis-Serie "Orange is the New Black" gegenüber, die von den Comedy- in die Dramakategorien gewechselt hat.
Guter Einstand für "Unbreakable Kimmy Schmidt"
Mit sieben Nominierungen einen kräftigen Einstand feiert ein weiterer erfolgreicher Netflix-Export: Die quietschbunte Komödie "Unbreakable Kimmy Schmidt" über eine junge Frau, die nach 15 Jahren Gefangenschaft durch einen Sektenprediger (auch hier: Jon Hamm) im wilden New York landet, könnte zur besten Comedy-Serie gekürt werden.
In ebendieser Kategorie fehlt mit der Nerd-Sitcom "Big Bang Theory" eine CBS-Produktion, die seit 2010 als Fixstarter dabei war - und auch Hauptdarsteller Jim Parsons, der für seine Rolle des egozentrischen Physikers Sheldon Cooper bereits vier Mal den Emmy gewann, ist heuer nicht einmal nominiert.
Andy Samberg moderiert die Gala
Glamourös und vor allem amüsant verspricht die Verleihung dennoch zu werden, hat doch "Brooklyn Nine-Nine"-Komiker Andy Samberg die Moderation inne. Als namhafte Redner haben sich unter anderem Maggie Gyllenhaal (nominiert für die Miniserie "Honorable Woman"), Hollywoodstars Liev Schreiber und Jamie Lee Curtis, "Parks & Recreation"-Star Amy Poehler, die "Empire"-Hauptdarsteller Taraji P. Henson und Terrence Howard sowie Rapper LL Cool J angesagt.
Hierzulande ist die Liveübertragung der Gala in der Nacht vom 20. auf den 21. September auf TNT Serie HD via Sky zu sehen. Die Höhepunkte der Show gibt es ebenda am 21. September um 20.15 Uhr.
Als "Onion Knight" Davos Seaworth ist Liam Cunningham eine der wenigen "guten" und aufrichtigen Figuren in "Game of Thrones". Die Serie ist beim US-Fernsehpreis Emmy am öftesten nominiert.