ORF: Die letzte „Wahlfahrt“ von Hanno Settele

ORF-Mann und Wahlfahrer Hanno Settele mit Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss.
ORF-Mann und Wahlfahrer Hanno Settele mit Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss.(c) ORF
  • Drucken

Hanno Settele chauffiert die Kandidaten für das Präsidentenamt durchs Land. Auch Richard Lugner ist dabei.

Die Fahrtroute haben die Präsidentschaftskandidaten festgelegt, doch der Fahrer ist immer derselbe: Hanno Settele chauffiert ab kommendem Donnerstag die Präsidentschaftskandidaten durch Österreich. Der ORF produziert die Politikshow nach der Nationalratswahl 2013 und den EU-Wahlen 2014 zum dritten und voraussichtlich letzten Mal.

Der Wackelhund auf der Kofferraumkonsole des alten, schwarzen Mercedes 280 ist wieder dabei, der Gurt des Beifahrers wurde indes mit einem rot-weiß-roten Band geschmückt – und schlägt sich bei ÖVP-Kandidat Andreas Khol ein wenig mit der gleichfarbigen Krawatte. Die technische Ausstattung hat sich seit 2013 enorm verbessert. Sechs Kandidaten kommen in drei Folgen zu Wort. Mit Unternehmer Richard Lugner, der nur in der Nachfrist die erforderlichen 6000 Stimmen für die Kandidatur einsammeln konnte, hat der ORF insgeheim gerechnet und eine Folge gedreht. Man wollte alle Kandidaten, die auf dem Stimmzettel stehen werden, dabeihaben. Auch mit Elfriede Awadalla ging man auf eine kurze Spritztour, da sie ihre Kandidatur aber zurückgezogen hat, werden die Szenen nicht in der „Wahlfahrt“, sondern in einer anderen Sendung gezeigt.

Mit Skandalen wie dem Todesstrafensager von Frank Stronach 2013 ist nicht zu rechnen, aber fast alle Kandidaten zeigen überraschende Seiten. So ist es nicht die Juristin Griss oder der ehemalige Nationalratspräsident Khol, der über den Artikel 7 der Bundesverfassung („Alle Staatsbürger sind vor dem Gesetz gleich“) doziert, sondern Lugner. Als bester Jörg-Haider-Imitator entpuppt sich der blaue Kandidat, Norbert Hofer. Und Hundstorfer reagiert gelassen auf die Tatsache, dass sein Team mit denselben Mozart-Talern wie das des Konkurrenten Khol wirbt. Lisa Totzauer, als Chefin der Informationssendungen auf ORF eins Erfinderin der Sendung, sagt, die Kandidaten könnten sich in diesem Format weniger leicht verstellen. „Man spürt einen Menschen, und wie er sich in dieser Situation fühlt, im Bauch.“

Dass Settele schon vor Ausstrahlung der Sendung erklärte, er werde keine weitere „Wahlfahrt“-Staffel machen, relativiert er im Gespräch ein wenig. Die nächste Wahl stehe mit der Nationalratswahl voraussichtlich erst 2018 an, und er sei sich sicher, dass „sich das Team rund um Lisa Totzauer bis dahin wieder etwas Neues einfallen lässt“.

„Wahlfahrt“: 31. 3., 5. und 7. 4., jeweils um 20.15 Uhr, ORFeins.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.03.2016)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl: Alexander Van der Bellen, Irmgard Griss, Rudolf Hundstorfr, Andreas Khol und Norbert Hofer (v.l.n.r.)
New Articles

Bewerber nach Ostern im ORF im Doppelpack

Die ORF-„Pressestunden“-Termine sind ab 3. April fix: Die sechs Kandidaten werden im Doppelpack aufmarschieren.
Hanno Settele chauffiert Spitzenkandidaten auf Wahlkampftour
Medien

Hanno Settele hört mit der "Wahlfahrt" auf

Die ORF-"Wahlfahrt" zur Bundespräsidentenwahl wird die letzte für ORF-Reporter Hanno Settele sein: "Ich als Wahlfahrer sehe mich am Ziel".

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.