"Kurier" zeigt Hassposter auf Facebook an

Bei einem Artikel über Gratis-Schwimmkurse für Flüchtlinge wurden strafrechtlich relevante Postings abgesetzt. Der "Kurier" will schärfer gegen Hassposter vorgehen.

Der "Kurier" geht juristisch gegen Hassposter vor, die auf der Facebook-Seite der Tageszeitung Hass-Kommentare absetzten. Das gab der "Kurier" auf seiner Website bekannt.

Anlassfall war der Artikel "Shitstorm gegen Wasserretter, weil sie Flüchtlingskin­der das Schwimmen lehren". In diesem wurde beschrieben, welchen Anfeindungen Mitglieder der Wasserrettung in Kärnten ausgesetzt sind, weil sie Gratis-Schwimmkurse für minderjährige Flüchtlinge anbieten. Auch eine Scheibe eines Fahrzeuges der Wasserrettung wurde eingeschlagen, was möglicherweise in Zusammenhang mit den Schwimmkursen steht.

Der "Kurier" postete den Artikel auf seiner Facebook-Seite. Bei Artikeln zu Flüchtlingstehemen würden "immer wieder Postings abgesetzt, die nicht nur menschenverachtend sind, sondern auch strafrechtlich relevant", heißt es auf der "Kurier"-Website. Denn eine Userin habe unter den Artikel geschrieben, sie hoffe, dass die Flüchtlingskinder ertrinken würden.

Täglich müssen Kommentare gelöscht werden

Es sei das erste Mal, dass ein Facebook-Posting zur Anzeige gebracht würde, heißt es auf Kurier.at. Denn der "Kurier" ist als Medieninhaber für Kommentare auf sozialen Medien verantwortlich und könne dafür auch belangt werden. Sowohl in den Foren wie auch auf Facebook müssten deshalb "tagtäglich tausende Kommentare gelesen, bewertet und leider immer öfter auch gelöscht werden".

Kommentare auf der Website und Leserbriefe mit verhetzenden Inhalten waren bereits mehrfach angezeigt worden. Der "Kurier" will insgesamt schärfer gegen Hasspostings vorgehen und diese vermehrt zur Anzeige bringen. Seine Leser und User forderte das Medienhaus auf, Hasspostings per Mail an socialmedia@kurier.at zu melden.

>> Zum Artikel auf Kurier.at

(Red./APA)

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