ORF-Wahl: Wer sich noch beworben hat

Acht Kandidaten haben sich für den Posten des Generaldirektors beworben. In Frage kommen nur zwei von ihnen.

Es gibt acht Interessenten für den Posten des ORF-Generaldirektors. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten aber nur Alexander Wrabetz und Richard Grasl beworben. Denn kaum einer der übrigen sechs Kandidaten verfügt über die in der Ausschreibung geforderten Kompetenzen und Erfahrungen.

Bis Freitagmittag können die 35 ORF-Stiftungsräte aus dem achtköpfigen Bewerberfeld Kandidaten für das offizielle Hearing vor der Bestellung des Generaldirektors am 9. August nominieren. Höchstwahrscheinlich dürften dazu nur Wrabetz und Grasl geladen werden. Nur über die zum Hearing zugelassenen Kandidaten wird danach im ORF-Stiftungsrat abgestimmt.

Nachfolgend die sechs chancenlosen Kandidaten:

Georg Anton: Der Wiener Schauspieler moderiert seit April eine Satire-Show auf YouTube. Seine Bewerbung bezeichnet er selbst als ernst und real. Motto: "Ich bin nicht nur Moderator einer YouTube-Satire-Show, sondern auch Bürger. Und als solcher habe ich mich für den Posten des ORF-Generaldirektors beworben. Wieso das Feld kampflos den politisch auserwählten Kandidaten überlassen?"

Michael Günter Auguri: Der nach Eigendefinition waschechte Wiener, Cosmopolit und Gentleman arbeitete bisher unter anderem als Immobilien-Kaufmann und Kellner. Auguris Ziel im Falle seiner Bestellung zum ORF-Generaldirektor wäre es, "dem ORF zum Hollywood Europas zu machen".

Adrian Eugen Hollaender: Der Sohn des früheren Staatsoperndirektors Ioan Holender arbeitet als Rechtsanwalt. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Hollaender als Kolumnen-Autor für die "Kronen Zeitung" bekannt. Der Schwerpunkt seiner Artikel lag auf EU-kritischen Betrachtungen rund um den Lissabon-Vertrag. 1995 befand sich Hollaender auch vorübergehend auf der FPÖ-Kandidatenliste für die Nationalratswahl. In den vergangenen Jahren vertrat er FPÖ-Politiker bei diversen Rechtsverfahren.

David Küblböck: Er ist nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen "Deutschland sucht den Superstar"-Kandidaten Daniel Küblböck. David Küblbeck arbeitet als Tontechniker und ist Inhaber des Wiener Tonstudios Supersense.

Karl Maihoroff: Bei Maihoroff handelt es sich um einen deutschen Musiker und Künstler, der zuletzt an Hochschulen Themen des Kunst- und Musikmanagements vermittelt hat.

Günter Ofner: Ofner war in den 1970er und 1980er-Jahren als Anti-Atom- und Umweltaktivist einer der Mitbegründer der Grünen Bewegung. Beruflich war er 25 Jahre im Telekom-Sektor tätig, unter anderem als Beamter im Verkehrsministerium sowie bei der Telekom Austria AG. Seit 2011 ist Ofner karenziert und arbeitet freiberuflich. "Ich habe meine Kandidatur lange vorbereitet und biete eine Menge an guten Ideen, wie man den ORF mittel- und langfristig erhalten und sinnvoll umgestalten könnte", so Ofner.

(APA)

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