Eva Dichand gibt offenbar "Heute"-Anteile ab

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ARCHIVBILD: SCHWEIZER TAMEDIA-GRUPPE STEIGT BEI ´HEUTE´ UND HEUTE.AT EIN(c) APA (GEORG HOCHMUTH)
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Die Bundeswettbewerbsbehörde erlaubte der Schweizer Mediengruppe Tamedia den Einstieg bei der Gratiszeitung „Heute“. Eva Dichands Anteil fällt auf maximal 24,4 Prozent.

Herausgeberin Eva Dichand gibt im Zuge des Einstiegs der Schweizer Mediengruppe Tamedia offenbar mehr als die Hälfte ihres Anteils an der Gratiszeitung "Heute" ab. Das geht aus der Zusammenschlussanmeldung bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) indirekt hervor. Demnach sinkt Dichands Anteil auf 24,4 Prozent. Der zweite Alt-Gesellschafter Periodika übernimmt die Mehrheit. Dichand war für die APA vorerst nicht erreichbar.

Die Tamedia-Gruppe, die in der Schweiz unter anderem die Pendlerzeitung "20 Minuten" herausgibt, hatte Anfang Juli bekanntgegeben, 25,5 Prozent an der Gratiszeitung "Heute" und mit 51 Prozent die Mehrheit an der Digitalgesellschaft des österreichischen Verlags zu übernehmen. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) hat den Zusammenschluss inzwischen genehmigt.

Der Antrag zufolge beabsichtigt die Tamedia 25,5 Prozent der Ultimate Media Beteiligungs- und Management GmbH zu übernehmen. Die Gesellschaft hält sämtliche Anteile an der AHVV Verlags GmbH, der Medieninhaberin von "Heute".

Wie es in der BWB-Meldung weiter heißt, plant die Periodika Privatstiftung ihre Ultimate-Beteiligung von 49 auf 50,1 Prozent aufzustocken und so die "alleinige Kontrolle über Ultimate" zu übernehmen. Bisher hielt laut "FirmenCompass" die von Dichand gestiftete Pluto Privatstiftung mit 51 Prozent die Mehrheit.

Von 51 auf maximal 24,4 Prozent

Auf Basis der Angaben bei der Kartellbehörde kann die Pluto Privatstiftung künftig rein rechnerisch nicht über 24,4 Prozent halten. Dichand reduziert ihre "Heute"-Anteile also von 51 auf maximal 24,4 Prozent, damit Tamedia mit 25,5 Prozent einsteigen kann und Periodika auf 50,1 Prozent aufstocken kann.

Hinter der Periodika Privatstiftung stehen Personen, die laut Medienberichten aus der Vergangenheit als in der SPÖ bestens verankert gelten. Im Vorstand sitzt unter anderem mit "Heute"-Geschäftsführer Wolfgang Jansky ein früherer Pressesprecher von Ex-Kanzler Werner Faymann (SPÖ).

Jansky wollte sich zu den Veränderungen in der "Heute"-Gesellschafterstruktur nicht äußern. Er erklärte auf Anfrage lediglich, dass bis zum Abschluss des Tamedia-Einstiegs Stillschweigen vereinbart worden sei. Das Closing ist seinen Angaben zufolge in den nächsten zwei Wochen zu erwarten.

Auch Tamedia wollte sich über die genaue Gesellschafterstruktur nach dem Einstieg nicht äußern: "Die anderen beiden Aktionäre werden weiterhin die Stiftungen Periodika und Pluto sein, die zusammen 74,5 Prozent halten", teilte Tamedia-Pressesprecher Christoph Zimmer mit.

Tamedia übernimmt die Kontrolle über Heute.at

Mit dem Deal übernimmt Tamedia wie berichtet auch die Mehrheit am Onlineauftritt der Wiener Gratiszeitung. Die DJ Digitale Medien GmbH, die Heute.at betreibt, gehört laut "FirmenCompass" derzeit zu je 50 Prozent Dichand und Jansky persönlich. Laut BWB erwirbt Tamedia hier über eine Kapitalerhöhung 51 Prozent und damit die alleinige Kontrolle von Heute.at. Wie viel die für DJ namensgebenden Alt-Eigentümer Dichand und Jansky künftig halten werden, geht aus der Zusammenschlussanmeldung nicht hervor.

(APA)

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