Herbert Kloiber hat mehrere Interessenten für sein ATV gefunden. Die besten Chancen hat die deutsche ProSiebenSat1Puls4-Gruppe. Die wäre damit im Werbemarkt noch größer als der ORF.
Trennen will sich Herbert Kloiber schon länger von seinem Sender ATV. Erst im September machte der gebürtige Österreicher und Eigentümer der Tele-München-Gruppe seine Verkaufsabsichten öffentlich. „ATV war mein größter Fehler“, sagte er damals. Der Sender, der seit 2008 in seinem Eigentum steht, habe ihm Verluste in zweistelliger Millionen-Euro-Höhe beschert; und wenn er Ende 2017 mit 70 Jahren das operative Geschäft zur Gänze an seinen Sohn übergibt, soll ATV nicht dabei sein.
Seit dem Spätsommer also verhandelt Kloiber mit Kaufinteressenten, aber langsam wird er ungeduldig, wie man hört. Am hartnäckigsten dran blieb bis zuletzt die deutsche Sendergruppe ProSiebenSat1Puls 4, die schon jetzt nach dem ORF der zweitgrößte Akteur im österreichischen TV-Markt ist. Aber auch die Mediaprint (die Anzeigen- und Vertriebsgesellschaft von „Krone“ und „Kurier“) soll mit dem deutschen Privatsender RTL und der deutschen Funke-Mediengruppe konkretes Interesse angemeldet haben.
