Pressefreiheits-Ranking: USA besser, Italien schlechter

Pressefreiheit
Pressefreiheit(c) AP (VALENTINA PETROVA)
  • Drucken

Österreich liegt auf Platz 13 der Rangliste der "freiesten" Länder für Medien. Unter Barack Obama verbessern sich die USA gleich um 16 Plätze, Italien und Frankreich fallen im Ranking zurück.

Medienschaffende in Italien und Frankreich werden nach Einschätzung der Organisation "Reporter ohne Grenzen" (ROG) bei ihrer Arbeit zunehmend eingeschränkt. In den USA herrscht dagegen unter Präsident Barack Obama mehr Pressefreiheit als unter seinem Vorgänger George W. Bush. Das geht aus der jüngsten "Rangliste der Pressefreiheit" hervor.

Österreich vor Deutschland

Zu den "freiesten" Ländern für Medien gehören demnach Dänemark, Finnland und Irland, teilte ROG am Dienstag mit. Österreich verbessert sich um einen Platz auf Platz 13, Deutschland liegt auf Platz 18.

Schlechte Noten erhalten Frankreich und Italien: Dort habe sich die Situation weiter verschlechtert, kritisiert ROG. Frankreich fällt von Platz 35 auf Platz 43, Italien von Platz 44 auf Platz 49. Dieser Trend sei beunruhigend, so ROG-Generalsekretär Jean-Francois Julliard. "Europa sollte eine Vorreiterrolle bei der Gewährung von bürgerlichen Freiheiten spielen. Wie können europäische Staaten Verstöße gegen die Pressefreiheit in der Welt verurteilen, ohne sich auf dem eigenen Territorium vorbildlich zu verhalten?"

Italien: Körperliche Attacken auf Reporter

In Italien würden Medienschaffende mitunter sogar körperlich bedroht, ebenso in Spanien (Platz 44) und auf dem Balkan. Die Slowakei fällt von Platz 7 im Jahr 2008 auf Platz 44.

Dagegen hat US-Präsident Barack Obama den Ruf seines Landes auch in Bezug auf die Pressefreiheit verbessert: Die Vereinigten Staaten klettern um 16 Plätze auf Rang 20 nach oben. Laut ROG gebe es unter Obama ernstzunehmende Bemühungen, den Zugang zu öffentlichen Informationen zu verbessern.

Schlusslichter: Turkmenistan, Nordkorea, Eritrea

Schlusslicht in Europa bleibt Bulgarien, das neun Ränge nach unten rutscht und auf Platz 68 landet. Am schwierigsten ist die Situation für Journalisten weiterhin in Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea.

Israel hinter Kuweit und Emiraten

Israels Militäroperation "Gegossenes Blei" im Gazastreifen im Dezember 2008 und Jänner 2009 beeinträchtigte die Lage der Medien und Journalisten auch in Israel selbst. Das Land führt nicht länger die Gruppe der Staaten des Nahen Ostens/Nordafrika an und landete hinter Kuweit und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf Rang 93.

Im Iran (Platz 172) hat sich die Situation laut ROG mit den Protesten nach der Präsidentschaftswahl nochmals verschlechtert. Neben der weitgehenden Zensur wird die Überwachung von Medienschaffenden angeprangert, ebenso die illegale Inhaftierung von Journalisten.

Das Ranking

Für die Rangliste wurden Verstöße gegen die Pressefreiheit sowie Bemühungen der Staaten, dieses Menschenrecht umzusetzen im Zeitraum von September 2008 bis Ende August 2009 berücksichtigt.

Mittels Fragebogen wurden die Partner-Organisationen von "Reporter ohne Grenzen", das Korrespondenten-Netzwerk sowie Journalisten, Rechercheure, Juristen und Menschenrechtler in den jeweiligen Ländern befragt.

DIE GESAMTE RANGLISTE:

1 Dänemark
- Finnland
- Irland
- Norwegen
- Schweden
6 Estland
7 Niederlande
- Schweiz
9 Island
10 Litauen
11 Malta
- Belgien
13 Österreich
- Lettland
- Neuseeland
16 Australien
17 Japan
18 Deutschland
19 Kanada
20 Luxemburg
- Großbritannien
- USA
23 Jamaika
24 Tschechien
25 Zypern
- Ungarn
27 Ghana
28 Trinidad und Tobago
29 Uruguay
30 Costa Rica
- Mali
- Portugal
33 Südafrika
34 Mazedonien
35 Griechenland
- Namibia
37 Polen
- Slowenien
39 Bosnien und Hezegowina
- Chile
- Guyana
42 Surinam
43 Frankreich
44 Cap Verde
- Slowakei
- Spanien
47 Argentinien
48 Hong-Kong
49 Italien
50 Rumänien
51 Zypern (Nordzypern)
- Malediven
- Mauritius
54 Paraguay
55 Panama
56 Papua Neuguinea
57 Burkina Faso
- Haiti
59 Taiwan
60 Kuwait
61 Libanon
62 Botswana
- Liberia
- Malawi
- Serbien
- Tansania
- Togo
68 Bulgarien
69 Südkorea
70 Bhutan
71 Brasilien
72 Benin
- Seychellen
Osttimor
75 Kosovo
76 Nicaragua
77 Montenegro
78 Kroatien
79 El Salvador
80 Zentralafrikanische Republik
81 Georgien
82 Komoren
- Mosambik
84 Ecuador
85 Peru
86 Uganda
- Vereinigte Arabische Emirate
88 Albanien
89 Senegal
- Ukraine
91 Mongolien
92 Guinea-Bissau
93 Israel
94 Qatar
95 Bolivien
96 Kenia
97 Sambia
98 Dominikanische Republik
99 Lesotho
100 Guinea
- Indonesien
- Mauretanien
103 Burundi
- Elfenbeinküste
105 Indien
106 Guatemala
- Oman
108 USA (außerhalb der USA)
109 Kamerun
110 Dschibuti
111 Armenien
- Jordanien
113 Tadschikistan
114 Moldawien
115 Sierra Leone
116 Kongo
117 Kambodscha
118 Nepal
119 Angola
- Bahrain
121 Bangladesch
122 Philippinen
- Türkei
124 Venezuela
125 Kirgistan
126 Kolumbien
127 Marokko
128 Honduras
129 Gabun
130 Thailand
131 Malysia
132 Tschad
133 Singapur
134 Madagaskar
135 Nigeria
136 Simbabwe
137 Gambia
- Mexiko
139 Niger
140 Äthiopien
141 Algerien
142 Ksachstan
143 Ägypthen
144 Swasiland
145 Irak
146 Aserbaidschan
- Demokratische Republik Kongo
148 Sudan
149 Afghanistan
150 Israel (außerhalb Israels)
151 Belarus
152 Fiji
153 Russland
154 Tunesien
155 Brunei
156 Libyen
157 Ruanda
158 Äquatorialguinea
159 Pakistan
160 Uzbekistan
161 Palästinensische Gebiete
162 Sri Lanka
163 Saudi Arabien
164 Somalia
165 Syrien
166 Vietnam
167 Jemen
168 China
169 Laos
170 Kuba
171 Birma
172 Iran
173 Turkmenistan
174 Nordkorea
175 Eritrea

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.