Der Vorsitzende der Journalisten-Gewerkschaft will den Journalisten-KV als zur Förderbedingung machen. Manche Medien weichen nämlich auf den KV für Werbung- und Marktkommunikation aus.
Der Vorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp, Wolfgang Katzian (SPÖ), fordert, den Journalisten-Kollektivvertragals Förderbedingung für die Presseförderung neu zu definieren. "Wir werden überall zum Ausdruck bringen, dass der Journalisten-Kollektivvertrag die Grundlage sein soll", sagte Katzian im "Kurier" (Mittwochsausgabe).
Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) stellt bei seinem Entwurf für die Reform der Presseförderung auf journalistische Arbeitsplätze ab, konkret sollen es "sozialversicherungsrechtlich adäquate Dienstverhältnisse" sein, wie Drozda kürzlich in einem Interview mit der "Presse am Sonntag" sagte (Zum Interview: Drozda: "Nachdenken, ob man den Heldenplatz umbenennt").
Katzian ist das zu wenig. "Es gibt auch Zeitungen, die wenden beispielsweise den Kollektivvertrag für Werbung- und Marktkommunikation in Wien an." Damit disqualifiziere man sich für eine staatliche Förderung, die auf Journalismus abzielt. "Wenn sich selber jemand quasi selbst als Werbeagentur einstuft, dann wird es ein bisschen schwierig", wird der Gewerkschafter in dem Zeitungsbericht zitiert.
Der Kollektivvertrag für Zeitungsjournalisten wurde 2013 neu verhandelt und gilt für Tageszeitungen, Wochenzeitungen und deren redaktionelle digitale Angebote. Laut GPA wenden "Heute" und "Österreich" den KV nicht an. Drozda will auch Gratis-Zeitungen in die Presseförderung miteinbeziehen.
(APA)