ORF: Wrabetz dürfte TV-Direktorin Zechner entmachten

Kathrin Zechner.
Kathrin Zechner.(c) Gepa
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Mit einer Organisationsanweisung dürfte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz faktisch die bisherige Fernsehdirektorin Kathrin Zechner entmachten. Sie wird zur Programmdirektorin herabgestuft.

Der Umbau der Fernseh-Information des ORF wird nun konkret. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz will die Positionen der Channelmanager für ORF eins und ORF 2 nächste Woche ausschreiben, kündigte er am Rande des Stiftungsrats an. Zuvor wird er eine interne Organisationsanweisung erlassen, in der die neue Struktur festgelegt wird.

Diese Anweisung war am Freitagmittag vorerst ORF-intern noch nicht versendet, der "Standard" druckte aber bereits einen mit heute datierten Text ab. Demnach werden ORF eins und ORF 2 "Channels". Jeder davon hat einen Manager, dem Generaldirektor unterstellt, und je einen Chefredakteur und einen Programmplaner, unterstellt dem Channelmanager. Die Chefredakteure sind "im Rahmen der journalistischen Unabhängigkeit weisungsfrei".

Job von TV-Chefredakteur Dittlbacher wird gestrichen

Jeder Channel hat eine Informationsabteilung und einen Programmplaner. Es gibt somit künftig zwei Hauptabteilungen für die Fernseh-Information. Sollte sich "Dissens" zwischen den beiden Channelmanagern ergeben, entscheidet "in programmlichen Fragen" die Programmdirektorin, in Informationsangelegenheiten der Generaldirektor.

Nach Informationen des "Standard" kommt das einer Entmachtung der bisherigen Fernsehdirektorin Kathrin Zechner gleich. Der Job des bisherigen TV-Chefredakteurs Fritz Dittlbacher wird demnach ebenfalls gestrichen. Ungewöhnlich ist auch, dass Wrabetz bereits angekündigt hat, die Organisationsanweisung in Kraft zu setzen, obwohl der Betriebsrat diese ablehnt.

Der ORF 2-Channel soll auch Koordinationsaufgaben wahrnehmen, etwa für Sendeabwicklung und Bundesländer-Content. In Kraft treten soll all das am 1. Mai 2018.

(APA/Red.)

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