Von Donnerstag- bis Montagfrüh gibt es in Griechenland keine Nachrichten: Die Journalisten streiken. In den vergangenen Wochen gab es Entlassungen in "enormer Dimension".
Wegen eines der größten Journalistenstreiks in der Geschichte des Landes werden die Griechen von Donnerstag- bis Montagmorgen auf Nachrichten verzichten müssen. Die Journalisten wollen mit dem Ausstand auf die dramatische Lage der Presse aufmerksam machen.
Dutzende Journalisten und Techniker waren in den vergangenen Wochen von Zeitungen, Radios und TV-Sendern entlassen worden. Der Verband der Medienunternehmer plane zudem allgemeine Lohnkürzungen in Höhe von mindestens 15 Prozent. Die Entlassungen hätten enorme Dimensionen angenommen, hieß es seitens des Journalistenverbandes.
Die nächsten Nachrichten gibt es am Montag
In Radio und Fernsehen gab es seit 6.00 Uhr Ortszeit (5.00 Uhr MEZ) am Donnerstag keine Nachrichten. "Die nächsten Nachrichten werden erst am Montag um 06.00 Uhr gesendet", hieß es in einer Erklärung des Journalistenverbandes. Auch online hört die Nachrichtenberichterstattung mit 05:59 auf, etwa bei dem Online-Auftritt der der koservativen Athener Zeitung www.kathimerini.gr.
Zeitungen sollte es erst am Dienstag wieder geben. Es sei einer der größten Streiks der Journalisten seit den 70er Jahren, sagte eine Sprecherin des Journalistenverbandes am Donnerstag.
Dass die Lage dramatisch ist, bestätigte auch der Verband der griechischen Zeitungsverleger: Die Werbeeinnahmen sind nur noch ein Drittel dessen, was sie 2009 waren. "Wir müssen jetzt etwas unternehmen. Die Lage ist dramatisch", sagte Giannis Alafouzos. Seine Reederfamilie besitzt "Kathimerini" und einen der wichtigsten Nachrichtenradiosender des Landes.
(Ag.)