VP-Klubobmann Kopf kritisiert die anstehende Wahl scharf. Sollte Wrabetz wiedergewählt werden, dann sei dies eine "ORF-Niederlage".
ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf hat die absehbare Wiederwahl von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz durch den Stiftungsrat am kommenden Dienstag als "Pyrrhussieg der Parteipolitik" bezeichnet. Sollte Wrabetz wiedergewählt werden, dann sei dies eine "ORF-Niederlage", sagte er gegenüber den Vorarlberger Nachrichten. Wie sich die ÖVP-Stiftungsräte bei der Abstimmung verhalten werden, werde ÖVP-"Freundeskreis"-Leiter Franz Medwenitsch am Montag mit den Stiftungsräten besprechen. Für eine allfällige Gebühren-Erhöhung sieht Kopf "überhaupt keine Notwendigkeit".
Dass die ÖVP keinen Gegenkandidaten ins Rennen schickt, begründete Kopf damit, dass sich SPÖ und Grüne "schon frühzeitig auf den politisch recht willfährigen Alexander Wrabetz" festgelegt hätten. Angesichts dessen beziehungsweise angesichts der herrschenden Mehrheitsverhältnisse im Stiftungsrat hätten dann alle geeigneten Kandidaten Abstand von einer Bewerbung genommen. "Für den ORF und dessen Zukunft ist das äußerst bedauerlich", so Kopf.
SPÖ und Grüne würden die Stiftungsräte bei der Generaldirektor-Wahl "in eine sehr prekäre Situation" bringen, meinte der VP-Klubchef. "Die Stiftungsräte haften persönlich. Und mit Wrabetz wird die Fehlentwicklung des ORF fortgesetzt. Das wird eine haarige Entscheidung am kommenden Dienstag". Wie sich die ÖVP-Stiftungsräte verhalten werden, werde "Freundeskreis"-Leiter Medwenitsch erst am Montag mit ihnen besprechen. "Einfach ist die Situation nicht", so Kopf.
Eine Absage gibt es vom VP-Klubobmann für eine allfällige Erhöhung der ORF-Gebühren. Auch dem Wunsch des amtierenden ORF-Generaldirektors nach einer unbefristeten Fortsetzung der Gebührenrefundierung will Kopf nicht nachkommen. Gefragt, ob die Sache auch die Koalition mit der SPÖ belastet, meinte Kopf: "Hilfreich ist sie sicher nicht".
(APA)