Russlands Staatsfernsehen setzt kritische Sendung ab

Russlands Staatsfernsehen setzt kritische
Russlands Staatsfernsehen setzt kritische(c) AP (DMITRY LOVETSKY)
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Regimekritik ist nicht gern gesehen in Russland: Nach drei Jahren wird das Magazin "Unwirkliche Politik" aus dem Programm genommen. Die beiden verantwortlichen Journalisten haben gekündigt.

Knapp einen Monat vor der russischen Parlamentswahl hat das Staatsfernsehen NTW das bisweilen regierungskritische Magazin "Unwirkliche Politik" abgesetzt. Nach dreijähriger Ausstrahlung seien zuletzt zwei Sendungen nicht ins Programm genommen worden, teilten die Moderatoren am Montag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Dies komme einer Absetzung gleich. Aus Protest gegen diese Redaktionspolitik kündigten beide Journalisten, hieß es.

In einem Beitrag etwa sollte laut Medien der umstrittene Leiter der Jugendpolitik des Kreml, Wassili Jakemenko, bei einem Luxusdinner in einem der teuersten Restaurants Moskau gezeigt werden. NTW teilte mit, dass der Sender diese Produktionen nicht bestellt habe.

Vor der Dumawahl am 4. Dezember, bei der die Regierungspartei Geeintes Russland einen haushohen Sieg erwartet, beklagen Kremlkritiker eine noch stärkere Gängelung als sonst. Traditionell beklagt die Opposition einen fehlenden Zugang zu dem vom Kreml kontrollierten Fernsehen.

(Ag.)

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