„News“-Chefredakteur Peter Pelinka weist eine Einflussnahme in der Berichterstattung zur ORF-Affäre um seinen Sohn Niko Pelinka von sich. Onkel und Politikwissenschaftler Anton Pelinka wettert in der „Zeit“.
Peter Pelinka wehrt sich im Gespräch mit der APA gegen „Sippenhaftung“: Die Berichterstattung im Wochenmagazin „News“ über die ORF-Causa Niko Pelinka sei nicht durch die familiäre Nähe zwischen dem Chefredakteur (Vater) und dem „Stein des Anstoßes“ (Sohn) beeinflusst. Die Redaktion könne „völlig frei“ und objektiv berichten. So schilderte die Donnerstagsausgabe von „News“ Niko Pelinkas Bestellung zum Büroleiter von Alexander Wrabetz und die folgende große Diskussion über die Unabhängigkeit des ORF ganz sachlich in einem zwei Absätze langen Informationsartikel.
Im Gastkommentar nennt indes Kommunikationswissenschaftler Fritz Hausjell die Berichterstattung zum Fall als unfair und interessengetrieben. „News“-Chefredaktionsmitglied Walter Pohl kommentiert den Text über die Affäre von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, rückt ihn in die Nähe des Nationalsozialismus und bezeichnet die Wortwahl als „widerlich und degoutant“. Chefredakteur Peter Pelinka findet diesen Beitrag „leider höchst emotional und persönlich“: Er habe ihn erst gesehen, als das Heft schon in Druck war. Im Editorial erklärt er, dass sein „in die Causa höchst involvierter Sohn“ seit acht Jahren „völlig eigenständig lebt, denkt und handelt“. Auch Nikos Onkel, Politikwissenschaftler Anton Pelinka, kommentierte am Donnerstag in der „Zeit“: Die ORF-Geschäftsführung habe sich bei der Bestellung „von einer atemberaubend dilettantischen Seite gezeigt“, doch wundere ihn die folgende „Welle der Erregung mitsamt moralisierendem Geraune“ – was sei neu daran, „dass Personen mit eindeutiger parteipolitischer Bindung in die Führungsetage des ORF gehievt werden?“