Die fulminante Auferstehung des Sherlock H.

Staffel drei der BBC-Serie: Verschroben amüsant.

Ich bringe Sie um!“, schnaubt John Watson (Martin Freeman) seinem Freund Sherlock Holmes ins Gesicht. Nicht nötig, meint der nonchalant: „Das ist so etwas von Jahre her!“ Richtig. Sherlock war schon tot. Und wie. Umso amüsanter ist es, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie er es wohl angestellt hat, von einer blutüberströmten Leiche auf dem Trottoir wieder zum hyperaktiven Superdetektiv zu werden. Ein paar erstaunliche Erklärungsmodelle liefert die erste Folge der dritten Staffel der BBC-Serie, die nun im ORF läuft. Eine der verschrobenen Ideen unterstellt Sherlock ein schwules Verhältnis mit dem fiesen Moriarty. Spannend!

Jedenfalls haben sich die beiden Produzenten von „Sherlock Holmes“ – Steven Goffat und Mark Gatiss (der als Sherlocks gespreizter Bruder Mycroft auch darstellerisch feinen Humor beisteuert) – bei der Todesszene wieder nicht an die in die Jahre gekommene Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle gehalten. Und die Fälle sind noch abgedrehter als bisher.


Gut so. Ihr Meisterdetektiv ist ein Aushängeschild der modernen Gesellschaft – samt Smartphone, Neurose und gefährlichem Hang zur Langeweile. Hauptdarsteller Christopher Cumberbatch stattet seinen Sherlock außerdem mit einem unterkühlten Sexappeal aus. In Summe trifft das offenbar den Nerv der TV-Zuschauer. Eingefleischte Cumberbatch-Fans nennen sich selbst gar „Cumberbitches“. Wenn das keine Empfehlung ist!

E-Mails an: isabella.wallnoefer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2014)

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