Settele macht Infotainment: "Komm zu Papa", Spinne!

Hanno Settele
Hanno Settele "Angst - Die Mutter aller Dinge"ORF
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Hanno Settele stellt sich in der Reportage "Angst - Die Mutter aller Dinge" auch seinen eigenen Ängsten. Heute, 20.15 Uhr, ORF eins.

Reden hilft. Oder Namen geben. Seit ich alle Spinnen, die ich im Haus finde, "Susi" nenne, ist meine Angst vor ihnen kleiner und sind deren Überlebenschancen größer geworden. Warum das in beiderlei Interesse so gut funktioniert, erklärt Hanno Settele in einer "DOKeins"-Reportage über "Angst – Die Mutter aller Dinge" (heute, 8. Jänner, um 20.15 Uhr in ORF eins und danach eine Woche in der TVthek des ORF abrufbar). Gemeinsam mit Alfred Schwarzenberger (Ko-Autor von "Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott") und Kameramann Thomas Kirschner ("Plastic Planet") macht Settele in Spielfilmlänge deutlich, welche Facetten Angst haben kann, wofür sie gut ist und was man dagegen tun kann.

Settele ist im Info-Fernsehen das, was man am Theater eine Rampensau nennen würde. Er stellt sich gern ganz vorn hin, will sein Publikum unterhalten und ist sich dabei für nichts zu schade. Kann Angst Spaß machen? Settele erprobt es an der Seite einer Psychologin zunächst in der Achter- und der Geisterbahn im Prater. Kann man Angst überwinden? Schon hat Settele eine Vogelspinne auf der Hand und tut, was man eben tut, wenn man sich mit diesem nicht unspannenden Tier anfreunden will: Er spricht mit ihr. "Komm zu Papa!" Und natürlich stürzt er sich am Ende aus einem Flugzeug – samt der an Höhenangst leidenden Psychologin, die unfreiwillig veranschaulicht, was sie vorher so alles zum Thema "Man muss sich seiner Angst stellen" gesagt hat.

Infotainment mit Johnny Cash

Settele versteht es, Informationen so flockig aufzubereiten, dass sie für die jüngere Zielgruppe auf ORF eins gut konsumierbar sind, auch plaudert er weitgehend ungerührt vor sich hin ("Darf ich das sagen? Geil!", über seinen Tandemsprung). Kameramann Kirschner sorgt für optische Highlights (von Nachdenkpausen in Zeitlupe bis zu den aufgeblähten Bäckchen im freien Fall). Und selten ist die Musik so gut gewählt wie hier: von Mozart bis Muddy Waters, Radiohead für das Spinnentier ("I'm a creep, I'm a weirdo") und Johnny Cashs "Ghost Riders In The Sky" für die Geisterbahn. Gutes Infotainment also.

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