Das Geschäft mit der Liebe: "Sie is a wondervull wumen"

''Das Geschäft mit der Liebe'' auf ATV
''Das Geschäft mit der Liebe'' auf ATV(c) ATV
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Privatsender ATV begleitet "Traumschwiegersöhne" auf der Suche nach Ehefrauen in Osteuropa - es geht also im Dokusoap-Bereich immer noch tiefer.

Das Privatfernsehen kann doch immer wieder mit neuen Sympathieträgern dienen. ATV ist da durchaus ein Vorreiter. Wer denkt da nicht gleich an Sasha Walleczek, die Linsenbällchen-Domina. Oder an Protagonisten der Doku-Soap „Teenager werden Mütter", etwa Kinderwagerl-Entwender Gabriel. Aber es geht noch weiter parterre. In der neuesten, nennen wir es „Sozialstudie" „Das Geschäft mit der Liebe" sind österreichische Männer auf Partnerinnnen-Suche. Aber nicht etwa in Österreich. Denn da sind die Frauen zu selbstbewusst, putzen nicht und reden auch sonst zu viel zurück. Außerdem essen sie zu viel, kochen aber nicht. So sieht das zumindest Mario Orsolics, Neffe des Boxers Hansi Orsolics und Traumschwiegersohn. Die Suche in Thailand hat er aufgeben, obwohl er dort sexuell am besten bedient wurde, aber Rumänien und Litauen sind schließlich doch irgendwie näher. Man muss ja auch ökonomisch denken, nicht.

Bisschen viel Information schon? Das war noch nicht alles. Herr Orsolics wird nämlich vom ATV-Team nach Rumänien begleitet, wo ihm eine Agentur eine hübsche junge Dame vermittelt hat. Sein Plan ist simpel und beinhaltet zwei Flaschen Bacardi Rum: „Wenn's bissl streichfähig san, dann greif ich an". So weit kommt's dann sowieso nicht, weil der junge Herr, der Orsolics begleitet, ein gewisser Peter mit professionellen Nacktfotos, ein bisschen zu enthusiastisch die Verhaltensmuster seines väterlichen Kompagnons nachahmt. Und die ihm Zugedachte es dann doch nicht so lecker findet, wie er ihr gegenüber Oralverkehr gestisch andeutet. Gestisch, weil „gebrochenes Englisch" bei den Herren noch ein Hilfsausdruck ist. Da hilft dann auch nicht mehr, dass sich der junge Mann ein „Sie is a wondervull wumen" abringt.

Kurz gesagt: Die Bacardiflaschen haben die zwei dann allein geleert. Und das obwohl Orsolics doch nachgerade als Frauenversteher gelten kann: „Einer Frau musst du zeigen, dass du wüllst, aber ned zu vü, weil sonst bist a Volltrottel."

So gern man es sieht, dass so ewiggestriges Machogehabe nun nicht einmal mehr bei aufstiegswilliigen Rumäninnen mit einem Monatsgehalt von 200 Euro zieht, ist „Das Geschäft mit der Liebe" nicht direkt ein Ruhmesblatt von ATV. Aber vielleicht denkt man sich, wenn jetzt der ORF mit ehemaligen ATV-Leuten sein eigenes Privat-TV macht, dann muss das echte Privat-TV einfach noch ein bisschen mehr im Sudelbereich graben. Diese Übung wäre dann gelungen.

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