Polizeischutz für dänische Ausstellung in Berlin

(c) EPA (Rainer Jensen)
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Nach islamischen Gewaltdrohungen soll die Galerie ihre Pforten wieder öffnen. Auch das umstrittene Mekka-Bild der Künstlergruppe "Surrend" bleibt.

Nach Gewaltdrohungen von Islamisten wurde die dänische Kunstausstellung in Berlin-Tiergarten aus Sicherheitsgründen geschlossen, nun soll sie aber wieder eröffnet werden. Ein konkreter Termin wurde nicht genannt. Fix ist aber: Die Schau in der Galerie Nord wird Polizeischutz bekommen. Das kündigte der deutsche Kulturstaatssekretär Andre Schmitz am Montag an. Vorgesehen sei jede Stunde ein Kontrollgang durch die Polizei.

"Dummer Stein"

Die Ausstellung der dänischen Künstlergruppe Surrend, die schon mehrfach in der Vergangenheit durch provokante Werke von sich reden gemacht hat, präsentiert satirisch-politische Karikaturen und Plakate. Nach Angaben des Kunstvereins Tiergarten hatten Muslime verlangt, eines der 21 ausgestellten Poster mit dem Bildmotiv der würfelförmigen Kaaba in Mekka, dem zentralen Heiligtum des Islam, zu entfernen. Auf dem Poster ist es überschrieben mit der Zeile "Dummer Stein" und steht in einer Reihe mit anderen satirischen Plakaten, zum Beispiel eines Juden mit orthodoxer Kopfbekleidung und der Textzeile "Dummer Hut".

Die Schau war nach Drohungen aufgebrachter Muslime geschlossen worden. Dies hatte scharfe Kritik hervorgerufen, unter anderem auch von dem Politplakatkünstler Klaus Staeck, der auch Präsident der Berliner Akademie der Künste ist. Er hatte die Drohungen gegen Kunstwerke als "völlig inakzeptabel" und "außerhalb unserer Rechtsordnung" bezeichnet.
(Ag.)

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