Hitler als Hippie: Künstler übermalen Aquarelle des Diktators

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Die britischen Künstler Jake und Dinos Chapman haben Original-Aquarelle des Diktators übermalt. Hitlers künstlerisches Werk zu rehabilitieren, sei "ein Geniestreich", meinen die Brüder.

Gefolterte Puppen, Nazi-Gomorrha im Spielzeug-Format und als Hakenkreuze angeordnete Schaukästen: Das britische Künstler-Bürderpaar Jake and Dinos Chapman ist Skandale gewohnt. Sie spielen gern mit Symbolen und Figuren aus der NS-Zeit. Nun widmen sie sich Adolf Hitler persönlich. Für ihre neuen Ausstellung "If Hitler Had Been a Hippy, How Happy Would We Be" haben sie kräftig investiert: Um 115.000 Pfund, umgerechnet etwa 169.000 Euro, kauften sie Aquarelle, die der Diktator in seiner Jugendzeit gemalt hat.

13 der Bilder haben sie nun präsentiert: Mit Wasserfarben übermalten die Brüder die Hitler-Aquarelle mit psyhcedelischen Regenbogen, Sternen und Herzen. Sie sind jetzt wieder zu haben - für den stolzen Preis von 685.000 Pfund (872.000 Euro).

Den Arbeiten sei ist Gedankenexperiment vorangegangen, sagten die Brüder der britischen Tageszeitung "The Independent". Was wäre passiert, wäre Hitler an der Kunstschule in Wien aufgenommen worden? "Er versuchte, mit diesen Arbeiten in die Kunstschule aufgenommen zu werden. Sie sind harmlos und beinhalten keinerlei Vorausahnung auf den Genozid, der danach kam", so Dinos Chapman. "Sie präsentieren einen Mann, der mit Bitterkeit und Hass aufgefüllt wird. Sie sind genau so wie tausende andere Bilder in Trödelläden. Sie zeigen nur, dass sie schrecklich schlechte Kunst sind, nicht, dass der Mensch dahinter ein Tyrann werden würde."

Hiltler nicht "rehabilitieren"

"Die Idee, Hitler zu rehabilitieren ist schlecht. Die Idee, sein Werk zu rehabilitieren, ist ein Geniestreich", so Jake Chapman. Durch die Veränderungen, die die beiden an den Bildern vorgenommen haben, sei es aber ohnehin nicht mehr Hitlers Arbeit. "Wenn die Hölle exisitert und Hitler dort ist, würde er durchdrehen" meint Jake.

Die Galerie, in der die Hitler/Chapman-Aquarelle ausgestellt sind, hat nun Vorsichtsmaßnahmen getroffen, damit keine Nazi-Sympathisanten die Arbeiten kaufen könnten.

(Red.)

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