Budapest: Erregung bei Gastspiel des Burgtheaters

Ein Schauspieler kritisierte auf der Bühne die ungarische Regierung.

Am Ende von Jan Bosses Inszenierung von Tschechows „Die Möwe“, die am Sonntag im Nationaltheater Budapest gastierte, verlas der deutsche Schauspieler Martin Reinke eine Erklärung, in der er die ungarische Regierung kritisierte. Darin beklagte er u.a., dass sich Ungarn unter Orban „immer mehr vom Geist der Demokratie und von Europa entfernt“.

Der als anti-modernistisch geltende Theaterdirektor, Attila Vidnyanszky – er war 2013 auf den wegen Regimekritik in Ungnade gefallenen Intendanten Robert Alföldi gefolgt –, verlangt nun eine Erklärung von Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann. Die Burgschauspieler erklärten, ursprünglich sei ein Publikumsgespräch mit Regisseur Jan Bosse geplant gewesen. Nachdem dieser nicht gekommen war, sei es ihnen wichtig gewesen, ihre Besorgnis über die Entwicklung in Ungarn anderweitig auszudrücken. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2015)

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