Brut: Acht Tage Abschied von Thomas Frank

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Diskussionen, Performances und Parties symbolisieren die Vielfalt des Brut bis zum „Grande Grill Finale“ am 13. Mai.

Es ist ein würdiges Abschiedsfest für den scheidenden Brut-Intendanten Thomas Frank: Acht Tage dauert das Finale unter dem Motto „So weit so brut“, dann wird er „das Staffelholz übergeben“. Seit der Saison 2007/2008 war Frank für das Brut verantwortlich und hat sich um Diversität bemüht, hat Performances, Konzerte, Theater, Tanz, Diskussionen und Workshops ermöglicht: „Uns ist es gelungen, Leute ans Haus zu binden, die mit darstellender Kunst sonst nicht viel zu tun haben, Leute, die sich vielleicht eher für bildende Kunst oder Musik interessieren“, sagt er in einem Interview für die APA.

Der Hang zur Abwechslung wird auch an den acht Tagen bis zum „Grande Grill Finale“ am 13. Mai gelebt: Es wird diskutiert (über die Arbeitsbedingungen in der freien Szene, deren Fördermittel teils „beschämend gering“ sind, wie Frank findet: 6. 5.), Performancekünstler wie Doris Uhlich oder Florentina Holzinger und Vincent Riebeek zeigen Ausschnitte aus Produktionen (9. 5.) bzw. verabschieden sich mit derbem Humor wie die Rabtaldirndln (12. 5.).

Auf Frank folgt Kira Kirsch

Die Mitarbeiter feiern eine öffentliche Party (11. 5.) und laden das Publikum in Büros und Backstagebereiche ein: Am 13. 5. residiert das Theater im Bahnhof bei der Geschäftsführung, Performer Frans Poelstra startet eine Karriere als Solomusiker von ganz unten (im Keller), und Andrea Maurer richtet ein „Büro für Abschiedsangelegenheiten“ ein.

Thomas Frank übergibt die Intendanz an Kira Kirsch. Die aus Saarbrücken stammende Theaterwissenschaftlerin war am Grazer Haus der Architektur und seit 2007 als Dramaturgin beim Steirischen Herbst beschäftigt – und sie will das Brut als Haus für unterschiedliche Formate weiterführen, nach dem Motto: „Development, not reinvention“. Frank wird Gast-Kurator am neuen Vaba Lava Performing Arts Center in Tallinn. Auch er setzt auf Kontinuität: In seinem ersten Programm zeigt er eine estnische Version von „more than naked“ von Doris Uhlich, die während seiner Intendanz einige ihrer bekannten Arbeiten am Brut herausgebracht hat. (i. w./APA)

So weit so brut: 6.–13. 5.; Brut im Konzerthaus/Künstlerhaus; www.brut-wien.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2015)

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