Burgtheater: Matthias Hartmanns kleine Geheimnisse

(c) Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Am Mittwoch stellt der neue Burg-Chef seinen ersten Spielplan vor: Zwischen „Faust“ und „Struwwelpeter“.

Andrea Breth kehrt zurück. Die Regisseurin, die mit bisher 14 Inszenierungen dem Burgtheater große Erfolge bescherte, soll „Quai West“ von Bernard-Marie Koltès (1948–1989) inszenieren. Die prägnanten, brutalen Stücke des Franzosen wurden in den Achtziger- und Neunzigerjahren viel gespielt. Am heutigen Mittwoch präsentiert der neue Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann seinen ersten Spielplan. Die Geheimnisse halten sich in Grenzen, ebenso die wirtschaftlichen Spielräume. Das Burgtheater war bereits unter Klaus Bachler finanziell immer wieder am Limit. Mit 3,5 Mio. Euro mehr für alle Bundestheater (siehe Einspalter links) wird sich da wenig ändern.

Zur Eröffnung inszeniert Hartmann Goethes „Faust“ mit Tobias Moretti (Faust) und Gert Voss (Mephisto). Er stellt in Wien Künstler vor, mit denen er schon als Intendant in Zürich kooperiert hat: Stefan Pucher bringt die Struwwelpeter-Oper „Shockheaded Peter“ heraus. Der lettische Regisseur Alvis Hermanis, der einen starken Hype erlebt und heuer auch zu den Wiener Festwochen geladen ist, inszeniert ein Kultstück über eine schaurige Familie: „August: Osage County“ vom Amerikaner Tracey Letts. David Bösch zeigt „Adams Geist“ von Dea Loher. Philipp Hochmair geht, Michael Maertens, Martin Wuttke werden öfter spielen. Jan Lauwers, belgischer Performer, wird mit seiner Need Company Artist in Residence. Dafür ist Hartmann schon bald woanders anzutreffen: In der Staatsoper inszeniert er Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“. Die Burg-Gage ist schließlich mit ca. 16.000 € im Monat nicht allzu üppig. pet

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2009)

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