Er liebte das Heikle: Regisseur Nikolaus Lehnhoff gestorben

Sein Talent für schwierige Sujets zeigte sich oft in Wien und Salzburg.

Er war der letzte Assistent Wieland Wagners, Karl Böhm empfahl ihn 1972 für Strauss' Oper „Die Frau ohne Schatten“ in Paris mit Christa Ludwig und Walter Berry – sein Regiedebüt. Nun ist Nikolaus Lehmann mit 76 Jahren als einer der bekanntesten deutschen Opernregisseure verstorben. Zuletzt fand im Frühjahr eine von ihm inszenierte „Turandot“-Premiere an der Mailänder Scala statt – das Ende einer bemerkenswerten Regielaufbahn, bei der sich Lehnhoff gern an schwierigen Sujets versuchte und mit wagemutigen Bühnenbildnern zusammenarbeitete – berühmt wurde etwa sein in einer Caspar-David-Friedrich-ähnlichen Ausstattung angesiedelter „Ring“ 1984 in San Francisco. Lehnhoff inszenierte an allen großen Bühnen, immer wieder auch bei den Salzburger Festspielen: etwa 1990 mit einem viel diskutierten „Idomeneo“, 2005 mit Schrekers „Die Gezeichneten“ oder 2010 mit Strauss' „Elektra“. Im Theater an der Wien war unter seiner Regie Jake Heggies Oper „Dead Man Walking“ zu sehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.08.2015)

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