Stage Entertainment: Der deutscher Musical-Riese spart

Joop van den Ende und seine Frau Janine haben in ihrem Musical-Imperium nicht mehr das sagen.
Joop van den Ende und seine Frau Janine haben in ihrem Musical-Imperium nicht mehr das sagen.(c) imago/Future Image
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In Berlin schließt ein Musicaltheater, in Hamburg die Akademie. Jop van den Endes Musical-Imperium hat mit dem neuen Investor seine liebe Not.

Musical heißt nicht nur Deutschland "Stage Entertainment", der Musicalriese betreibt in Hamburg, Stuttgart und Oberhausen Musicalbühnen und steht für Shows auf höchstem Niveau für die Masse. Doch Musicalliebhaber und Unternehmensgründer Joop van den Ende (73) hat mit seinem neuen Mehreitseigner CVC, einem Luxemburger Finanzinvestor, seine liebe Not. Das Berliner Theater am Potsdamer Platz wird geschlossen, rund 150 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Nun soll auch die Musicalschule in der Hamburger Speicherstadt schließen.

Im Juli werde die 2003 gegründete Joop van den Ende Academy aufgrund von Sparmaßnahmen zumachen, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Zuvor hatte das "Hamburger Abendblatt" über das Aus berichtet.

Macht abgegeben

„Ich verkaufe meine Firma nicht, ich sehe mich nur nach einem Teilhaber um, der die Pläne, die ich für die nächsten fünf bis zehn Jahre ausgearbeitet habe, umsetzen kann.“ So wurde Joop van den Ende vor zehn Monaten zitiert. Und doch holte er die Luxemburger als Mehrheitseigner mit 60 Prozent ins Boot. Sprang van den Ende - mit TV-Produktionen reicht geworden (Endemol) - bisher mit seinem Privatvermögen bei Flops ein, so geht es bei CVC vor allem um Zahlen. Wo kein Profit erwartbar ist, wird gespart. 

Für die 24 derzeitigen Schüler der drei Jahrgänge der Musicalschule in Hamburg bedeutet das eine unsichere Zukunft. Die sechs Schüler des Abschlussjahrgangs könnten ihre Ausbildung noch beenden, die Zukunft der anderen 18 sei noch ungewiss. Die Akademie bot bisher eine dreijährige staatlich anerkannte Ausbildung zum Musicaldarsteller an.

(APA/Red.)

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