Der Gitarrist der legendären Metal-Band starb in einem Krankenhaus in Kalifornien. Er hatte sich nach einem Spinnenbiss mit Nekrotisierender Fasziitis infiziert. Hanneman wurde 49 Jahre alt.
Die Musikwelt trauert: Der Gitarrist und Mitbegründer der legendären Thrash-Metal-Band Slayer, Jeff Hanneman, ist tot. Wie die US-Band auf ihrer Facebook-Seite mitteilte, starb er am Donnerstag in einem Krankenhaus im Süden Kaliforniens an Leberversagen. Er wurde 49 Jahre alt.
"Slayer ist am Boden zerstört, mitteilen zu müssen, dass ihr Bandmitglied und Bruder Jeff Hanneman heute Morgen gegen 11.00 Uhr in der Nähe seines Wohnorts in Südkalifornien gestorben ist", heißt es in der Mitteilung. "Er wird schmerzlich vermisst werden."
Nekrotisierender Fasziitis nach Spinnenbiss
Der Musiker war zuvor wegen Nekrotisierender Fasziitis behandelt worden, berichtet der britische "Guardian". Die Krankheit, bei der Hautbereiche absterben, schwächt das Immunsystem. Hanneman hatte sie sich im Frühjahr 2011 durch einen Spinnenbiss zugezogen. Er lag daraufhin sogar im Koma, musste neu gehen lernen und seine Teilnahme an der geplanten Tour absagen. Gary Holt (Exodus) ersetzt seither den kranken Musiker auf der Bühne.
Gitarrist Kerry King hatte im Februar davon gesprochen, dass es Hanneman nicht gut genug gehe, damit er wieder mit der Band arbeiten könne, berichtet "Billboard". Die Bandmitglieder hatten aber wiederholt ihre Hoffnungen ausgedrückt, dass sich der Gesundheitszustand des Musikers bald wieder bessere und man gemeinsam an einem neuen Album arbeiten könne.
Slayer gehört zu den Big Four
In der Thrash-Metal-Szene gilt Slayer, seit Jahrzehnten als Institution. Zusammen mit Metallica, Megadeath und Anthrax bildet die Gruppe, die von Hanneman und Kerry King Anfang der 80er-Jahre gegründete wurde, die sogenannten Big Four.
Hanneman schrieb die Songs "Raining Blood" und "Angel of Death" von dem Album "Reign in Blood" (1986), das als Meilenstein in der Thrash-Metal-Szene gilt.
Hanneman galt als einer der schnellsten Gitarristen des Genres. Für Kontroversen sorgten manche seiner Texte, in denen er - so seine Kritiker - zu sorglos mit dem Thema Faschismus umging. Vor allem das Lied "Angel Of Death" über den KZ-Arzt Josef Mengele ist umstritten. Slayer distanzierten sich in Interviews vehement gegen den Vorwurf, mit rechtem Gedankengut zu sympathisieren.
"Jeff Hanneman wird ein Metal-Gott bleiben"
Musikerkollegen drückten auf Twitter ihre Trauer aus. Der ehemalige Guns 'n' Roses-Gitarrist Slash schrieb etwa: "Er wird von vielen vermisst werden. Was für ein trauriger Tag für den Metal. RIP, Mann". Musiker Andrew WK meinte: "Jeff Hanneman wird immer ein Metal-Gott bleiben. Als wahrer Meister hat er Millionen mit seiner Energie und seiner Begeisterung angesteckt und wird das auch weiterhin tun."
Hanneman hinterlässt seine Ehefrau Kathy und drei Geschwister.
Slayer sollen am 22. Juni am See-Rock-Festival am Schwarzlsee bei Graz auftreten.
(APA/Red.)