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Tibet-Protestsong: Björk provoziert China

(c) AP (Gary He)
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Die Sängerin wandelte einen Song "Declare Independence" ab und rief zur Unabhängigkeit der Region auf. Ausländer, die sich für Tibet einsetzen, werden üblicherweise des Landes verwiesen.

Die isländische Sängerin Björk provozierte mit einem Song die Regierung der Volksrepublik China. Sie setzte sich auf einem Konzert in Shanghai öffentlich für die Unabhängigkeit Tibets ein. Wie Konzertbesucher am Montag berichteten, war Björk am Sonntagabend vom Text ihres Protest-Lieds "Declare Independence" abgewichen. Sie rief den Namen der Himalaya-Region, die 1951 von China besetzt worden war. Auf den Ruf "Tibet, Tibet" ließ Björk die reguläre Textzeile "Raise your flag" ("Hisst eure Flagge") folgen.

Chinas Behörden dürften den Vorstoß der als exzentrisch bekannten Isländerin als Provokation auffassen. In der Vergangenheit wurden Ausländer, die sich in China öffentlich für die Unabhängigkeit Tibets eingesetzt hatten, in der Regel des Landes verwiesen. Die in den Protest-Song eingebaute Botschaft löste bei den geschätzten 3.000 Zuschauern im "Shanghai International Gymnastics Center" keine erkennbaren Reaktionen aus. Sie wurde am Montag aber in Internetforen und Weblogs diskutiert.

Provokant auch in Serbien

Bei einem früheren Konzert hatte Björk Berichten zufolge kürzlich auf ähnliche Art die Unabhängigkeit des Kosovo gutgeheißen. Daraufhin soll ihre Teilnahme bei einem Musikfestival in Serbien abgesagt worden sein.

Ein Vertreter der in Shanghai ansässigen Konzertagentur Emma Entertainment, die den Auftritt im Rahmen von Björks derzeitiger "Volta"-Tournee organisiert hatte, wollte die veränderte Textpassage nicht kommentieren.

(Ag.)

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