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Eminem-Album "Relapse": Frauen, Drogen, Tod

(c) Universal (John Shin)
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Madonna, Rihanna, Britney Spears und Mama: Rapper Eminem weiß nach fünf Jahren Schaffenspause noch kräftig auszuteilen. Auch seine Drogenprobleme spart der Rapper auf "Relapse" nicht aus.

Fast fünf Jahre ließ Rap-Superstar Eminem seine Fans warten. Im Musik-Business ist das eine kleine Ewigkeit. Nach überwundenen Drogenproblemen meldet sich Eminem aus Warren/Detroit aber nun mit dem Album "Relapse" (Universal) zurück. Angesichts von weltweit mehr als 70 Millionen abgesetzten Tonträgern seiner bisherigen Werke rechnet seine Plattenfirma mit einem weiteren Verkaufsschlager.

Eminem setzt auch auf seinem fünften Major-Album auf kontroversielle Texte: Gleich in der Eröffnungsnummer fleht der Rapper "Please someone save me", um sich danach als Serienmörder zu imaginieren. Und natürlich wird auch wieder die Hassliebe zu seiner Mutter thematisiert. In "My Mom" verkündet der 36-Jährige, seine Mutter sei Schuld an seiner Drogensucht, schließlich habe sie ihm schon als Kind Valium verabreicht. Sogar in den Steaks, die er von ihr bekam, hätten sich Medikamente befunden. Allerdings endet der Song nicht, ohne dass Eminem ein "Sorry Mom, I still love you" hinzufügt.

Angriffe auf Popstars

Die großen Popstars bekommen ebenfalls erneut die lyrische Schlagfertigkeit von Marshall Mathers zu spüren: Ob Madonna, Rihanna oder Britney Spears, sie alle tauchen in seinen Texten auf. Eminem zelebriert einmal mehr das "celebrity bashing". Er stellt sich sogar vor, wie es wäre, Sarah Palin, Ex-Kandidatin für das US-Vizepräsidentenamt und Gouverneurin von Alaska, zum Dinner auszuführen.

(c) Universal

Gleich mehrere Songs der Platte thematisieren Eminems jahrelange Drogenprobleme, die ihn beinahe das Leben gekostet haben, wie er jüngst in einem ausführlichen Monolog über vier Seiten im "Vibe"-Magazin unter dem Titel "Eminem Comes Clean" gestand.

Überdosis Methadon

Vor allem nach der Ermordung seines D12-Kollegen und guten Freundes Proof im April 2006 sei er in eine ganz schlimme depressive Phase gefallen. "Sein Tod hat mich ausgesprochen hart getroffen", sagte er. Zu dieser Zeit wäre er fast an einer Überdosis Methadon gestorben. Er habe den Opiat-Ersatzstoff jedoch unwissentlich eingenommen, so der Rapper.

Danach kämpfte er mehrmals mit Tablettensucht-Rückfällen und unterzog sich mehreren Entzugstherapien. Nicht umsonst trägt sein neues Album also den Titel "Relapse", wobei es sich diesmal um einen positiven Rückfall in seine "Rap-Sucht" handelt, denn von Drogen und Tabletten hat Eminem seit über einem Jahr die Finger gelassen.

Material für drei Alben

Die Abkehr von den Pillen habe ihm eine neue Lebensqualität beschert, die nicht nur seine 13-jährige Tochter und seine Nichte schätzen, sondern auch sein Produzent Dr. Dre. Wofür er früher im Studio teilweise Wochen gebraucht habe, benötige er nun nur noch wenige Stunden. "Wir haben in den vergangenen acht Monaten eigentlich Material für drei Alben aufgenommen", verriet Eminem "Vibe" und kündigte im selben Atemzug "Relapse II" noch für dieses Jahr an.

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(Ag.)

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