Pop

Rolling Stones geben Gratiskonzert in Kuba

Mick Jagger of The Rolling Stones sings during their ´Latin America Ole Tour´ at the Foro Sol in Mexico City, Mexico
Mick Jagger of The Rolling Stones sings during their ´Latin America Ole Tour´ at the Foro Sol in Mexico City, Mexico(c) REUTERS (HENRY ROMERO)
  • Drucken

200.000 Fans sind den Behörden zufolge beim Auftritt am 25. März in Havanna denkbar. Konzert war eine Woche früher geplant, wurde aber wegen Obama-Besuchs auf Freitag verschoben.

Die Rolling Stones geben als erste britische Rockband ein Konzert im sozialistischen Kuba. Zehntausende Kubaner werden am Freitag auf einem riesigen Sportfeld der Ciudad Deportiva in der Hauptstadt Havanna erwartet.

Das Konzert ist gratis - angesichts eines Durchschnittslohns von rund 20 US-Dollar im Monat wären normale Ticketpreise für die Menschen auch gar nicht zu bezahlen. Es werden lange Schlangen am Eingang erwartet, da es keine Verteilung von Gratistickets im Vorfeld gab. Es können nach Angaben der kubanischen Behörden rund 200.000 Rockfans Einlass finden.

Auch wenn die große "Ole"-Tour durch Lateinamerika nach dem letzten Konzert in Mexiko-Stadt Mitte März eigentlich schon beendet war, hatten die Rolling Stones das lang ersehnte Konzert noch kurzfristig drangehängt. Zunächst sollten sie schon am vergangenen Wochenende in Havanna spielen, doch wegen des historischen Besuchs von US-Präsident Barack Obama auf der Insel wurde es auf diesen Freitag verschoben.

Instrumente werden gespendet

Wie das kubanische Zentralorgan "Granma" berichtete, wollen die Musiker diverse Instrumente und Musik-Equipment als Spende kubanischen Musikschulen zur Verfügung stellen. "Während unserer langen Karriere haben wir an vielen speziellen Orten gespielt", betont die Band. Aber das Konzert in Havanna werde ein ganz besonderes Ereignis "für uns, und hoffentlich für alle unsere Freunde in Kuba". Bisher hat keine britische Rockband im lange isolierten Kuba gespielt, zuvor waren vor allem lateinamerikanische Stars zu Gast, etwa der kolumbianische Sänger Juanes.

Staatschef Raul Castro (84) verfolgt eine vorsichtige Öffnungspolitik, er will mehr Touristen in das Land locken, um die staatlichen Einnahmen zu stärken. 2015 kamen bereits über drei Millionen Touristen in den Karibikstaat. Die Menschen in Kuba sprechen seit Tagen über das Ereignis, viele kennen die Rock-Hits der Briten.

Musik-Downloads für Kubaner unerschwinglich

Im Zuge der Öffnungspolitik gibt es auch ein paar Internet-Hotspots, aber der Zugang zum Internet und damit zu Musik-Downloads ist für die meisten Kubaner unerschwinglich, auch Smartphones sind hier kaum vorhanden, so dass es ein seltener gewordenes Bild gibt. Die Menschen sitzen abends zu Tausenden an der Hafenpromenade, dem Malecon, und unterhalten sich oder musizieren. Kuba hat eine lange Musiktradition, unterstrichen wurden dies durch Filme wie "Buena Vista Social Club" von Wim Wenders.

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.