Pop

Berauschender Hip-Hop mit Blick nach vorn

Shabazz Palaces: „Black up“. Beiderseits des Atlantiks wird derzeit die Rettung des Hip-Hops ausgerufen.

Der Bielefelder Caspar führe deutschen Rap aus der Böse-Buben-Sackgasse, in den ihn Bushido, Sido & Co. manövriert haben, während Odd Future und deren Kopf Tyler, The Creator den US-Hip-Hop erneuern würden. Für das beste Hip-Hop-Album dieser Tage braucht es aber weder das Indie-Pop-Crossover von Caspar noch die lyrischen Provokationen von Tyler & Co.: Dem mysteriösen US-Kollektiv Shabazz Palace gelingt mit seinem Debüt „Black up“ nun ein berauschendes, ja beinahe spirituelles Werk. Mit stotternden Drum-Machines, futuristischen Synthies, tiefen Wobble-Bässen und jazzigen wie düsteren Klangfetzen kreiert die sonst anonyme Crew um den in den Neunzigern zu Ruhm gekommenen Ishmael Butler einen Sog, der immer tiefer in ein faszinierendes Universum zieht. Zwar in der Tradition von Leftfield-Acts wie Dälek oder cLOUDDEAD, finden Shabazz Palaces mit „Black up“ aber zur eigenständigen Sprache.

Shabazz Palaces: „Black up“ (Sub Pop/Trost).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.07.2011)

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