Die Trauerfeier am Samstag soll im Internet zu sehen sein. Bei der Beerdigung soll Houstons ehemaliger Filmpartner Kevin Costner eine Rede halten.
Am vergangenen Samstag war die große amerikanische Sängerin Whitney Houston tot in der Badewanne ihres Hotelzimmers in Beverly Hills aufgefunden worden, am kommenden Samstag wird sie zu Grabe getragen. Die Trauerfeier in der New Hope Baptisten-Kirche in Newark im Bundesstaat New Jersey soll auf Wunsch von Mutter Cissy Houston im privaten Kreis stattfinden. Aber auch Fans können daran teilhaben, denn die sie wird live übertragen. "Es wird einen Kameramann in der Kirche geben und er wird Livebilder senden", sagte eine Sprecherin des zuständigen Bestattungsinstitutes am Mittwoch (Ortszeit). Vor der New Hope Baptisten-Kirche soll das Begräbnis auf riesigen Leinwänden zu sehen sein, außerdem soll es im Internet übertragen werden.
Wie am Donnerstagabend der Promi-Onlinedienst People.com meldete, wird Kevin Costner bei der Trauerfeier eine Rede halten. Der Schauspieler und Musiker spielte an der Seite von Whitney Houston im Kultfilm "The Bodyguard" aus dem Jahr 1992 die Hauptrolle.
In der Kirche, in die bis zu 1500 Menschen passen, hatte Houston als kleines Mädchen mit dem Gospel-Chor ihre ersten Auftritte. Im Alter von elf Jahren übernahm sie im Chor erstmals Solostücke. Der Gospel-Sänger Marvin Winans soll bei der Beisetzung die Trauerrede halten. Der Bruder von Gospel-Sängerin CeCe Winans ist Pastor und hatte 1992 Houston und Sänger Bobby Brown getraut. Die Ehe wurde 2007 geschieden.
Todesursache: "Wird noch untersucht"
Die Ursache für den Tod der 48-jährigen Sängerin, die jahrelang abhängig von Kokain, Crack und Alkohol war, ist weiterhin unklar. Die Rechtsmediziner hatten am Montag mitgeteilt, im Hotelzimmer der Verstorbenen seien verschreibungspflichtige Medikamente gefunden worden.
Auf der Sterbeurkunde, die vom Internetportal "Tmz.com" am Mittwoch veröffentlicht wurde, haben die Behörden in Los Angeles vermerkt, dass die Todesursache noch untersucht werde.
Den Angaben auf dem Totenschein zufolge soll der Leichnam auf einem Friedhof in Westfield (New Jersey) beigesetzt werden. Dort ist auch Houstons Vater begraben. Die Obduktionsergebnisse sollen voraussichtlich erst in etwa vier bis sechs Wochen bekanntgegeben werden.
Am 9. August 2013 würde Whitney Houston ihren 50. Geburtstag feiern. Wenige Wochen zuvor bekam die Pop-Diva ein trauriges Denkmal: In Westfield im Bundesstaat New Jersey ziert nun ein rötlicher Grabstein die letzte Ruhestätte der Sängerin. Neben ihrem Sterbedatum, 11. Februar 2012, ist auch ihrer großer Hit "I Will Always Love You" eingraviert. (c) EPA (UWE ANSPACH)
Whitney Houston bleibt uns als Ausnahmesängerin in Erinnerung: Drei Oktaven umspannte ihre außergewöhnliche Stimme, die Menschenmassen in Stille versetzen oder zum Kochen bringen konnte. Millionen Kinozuschauer liebten und litten mit ihr bei ihrem Leinwanderfolg "Bodyguard" und dem dazugehörenden Herzschmerz-Soundtrack einer ganzen Generation. Im Bild: Houston als Wachsfigur bei Madame Tussauds in New York. (c) REUTERS (� Keith Bedford / Reuters)
Houstons Geschichte ist aber auch die Geschichte eines Absturzes: Seit Jahren litt sie an Drogen- und Alkoholsucht, mehrere Entzugsversuche scheiterten. Eine Mischung aus Kokain, Beruhigungsmitteln und anderen Medikamenten, in Kombination mit einer Herzerkrankung mit Arterienverkalkung, führte ... (c) EPA (WALTER BIERI)
... schließlich zu einem Kollaps, der in einer Badewanne eines Hotels in Beverly Hills tödlich endete. Mit dem Gesicht nach unten war sie aufgefunden worden.Houston sei eine "chronische" Drogenkonsumentin gewesen, bestätigte Craig Harvey, Sprecher der Gerichtsmedizin, einen Monat nach ihrem Tod. (c) REUTERS (JONATHAN ALCORN)
Die "Queen of Pop" hatte eine beispiellose Karriere hingelegt. Ein Rückblick auf die Sonnen- und Schattenseiten des Wirkens und Lebens von Whitney Elizabeth Houston: (c) EPA (WALTER BIERI)
Die Musik wurde der am 9. August 1963 in Newark bei New York geborenen Sängerin in die Wiege gelegt. Ihre Mutter sang im Hintergrundchor von Elvis Presley, ihre Cousinen Dionne und Dee Dee Warwick wurden Soul-Stars. Und ihre Patentante war die legendäre Aretha Franklin. (c) REUTERS (STRINGER)
Schon mit 14 hatte sie eine erste Plattenaufnahme und sang später mit ihrer Mutter in Nachtclubs. Und sie arbeitete auch als Fotomodel und schaffte es auf Titelseiten, als sich Models mit dunkler Hautfarbe in der Branche noch kaum durchsetzen konnten. Im Bild: Whitney mit ihrer Mutter Cissy Houston 1988 (c) REUTERS (MARK PETERSON)
Ihr Debütalbum, das schlicht ihren Namen trug, schlug schon ein wie eine Bombe. Gleich drei Songs wurden Nummer-Eins-Hits und auch die Platte selbst kletterte an die Spitze der Charts. Das zweite Album, mit dem ebenso einfachen Titel "Whitney", enthielt Chartstürmer wie "I Wanna Dance With Somebody" oder die Ballade "Where Do Broken Hearts Go". Wem das nicht Gänsehaut genug war, bekam sie bei "One Moment in Time", dem offiziellen Lied der Olympischen Spiele 1988. (c) REUTERS (MARK PETERSON)
In den neunziger Jahren war Houston auch als Schauspielerin erfolgreich. Unvergessen ist die Romanze mit Kevin Costner in "The Bodyguard". Mit dem Song "I Will Always Love You", der sich in den USA 14 Wochen auf Platz Eins hielt, schenkte sie einer ganzen Generation ihre romantische Hymne. (c) REUTERS (HANDOUT)
Mit ihrer Ausnahmestimme schaffte es gar die US-Nationalhymne, die Houston 1991 beim Super Bowl sang, zum ersten und einzigen Mal in die Charts. Doch Whitney Houston hatte bald Probleme. (c) REUTERS (ETHAN MILLER)
Diese Probleme hießen Alkohol, Rauschgift - und Bobby Brown. 1992, auf dem Höhepunkt ihres Ruhmes, heiratete sie den R&B-Sänger. 1993 brachte sie Töchterchen Bobbi Kristina zur Welt. (c) REUTERS (JIM RUYMEN)
Doch die Ehe war nicht selten ein Skandal, Brown galt als der personifizierte schlechte Einfluss, der seine Frau schlug und betrog und bei dem immer wieder Drogen gefunden wurden. Nach 15 Jahren wurde die Ehe geschieden, doch von den Drogen kam Houston nicht weg. (c) Reuters (STRINGER)
Immer wieder versuchte sie ein Comeback. "My Love Is Your Love" wurde 1998 zum Erfolg, vier Jahre später "Just Whitney...". Und mit "I Look to You" gelang ihr im August 2009 sogar wieder ein Nummer-Eins-Album. Doch die Drogen- und Alkoholabhängigkeit hatten die einst so außergewöhnliche Stimme brüchtig werden lassen. Houston konnte an ihre früheren Erfolge nicht anschließen. (c) APA/HERBERT P. OCZERET (HERBERT P. OCZERET)
Ihr Leben bekam sie nicht in den Griff. Im Mai 2011 ging sie erneut in eine Entzugsklinik. Obwohl Houston in den letzten zehn Jahren mehr mit Alkohol und Drogen als mit Musik und Filmen Schlagzeilen gemacht hatte, war die Nachricht von ihrem Tod ein Schock. Wohl keiner außerhalb ihres engsten Umfeldes hatte vermutet, dass die 48-Jährige in Lebensgefahr ist. Ganz im Gegenteil. (c) REUTERS (PHIL McCARTEN)
Nur Stunden vor ihrem Tod war noch über ein baldiges Comeback spekuliert worden. Dazu kam es nicht mehr. In Los Angeles legten Fans nach der Todesnachricht Rosen und Spruchbänder mit einer Liebesbotschaft an die Sängerin nieder: "Whitney, we will allways love you!". (c) REUTERS (MARIO ANZUONI)
Whitney Houstons größter Erfolg "I Will Always Love You" ist in den USA Platz eins der Download-Charts. In Österreich ist ihr Best-of-Album an der Spitze.