Aufbruchsstimmung - die spürt man nicht nur in den Liedern des Quintetts, sondern die Band auch selber: Von Wien gings nach Berlin, vom eigenproduzierten Album zu Moses Schneider.
TIPP
Das Schlagzeug stürmt los, die Gitarren und das Piano drängen nach. Und schon ist man mitten drin in „Alles hin, hin, hin“, dem Falco zitierenden Opener des dritten Albums von Ja, Panik. Schon in den ersten Sekunden spürt man die Dringlichkeit dieser Musik, die immer auch von einem kündet: vom Aufbruch. Mit „The Angst and the Money“ sind Ja, Panik tatsächlich aufgebrochen, zum neuen Bandstützpunkt Berlin und zu neuer Arbeitsweise. Erstmals wurde mit einem Produzenten, Moses Schneider (Tocotronic), aufgenommen, was die Songs weniger scheppern lässt.
An Intensität hat die neben Kreisky derzeit beste Rockband des Landes freilich nichts eingebüßt, im Gegenteil. Mit „Alles hin, hin, hin“, dem rasenden „Tür auf, Tür zu“ oder dem berauschenden „Als habe ich . . .“ gelangen den fünf einige ihrer besten Songs überhaupt. Dass Sänger Andreas Spechtl seine collagenartigen Texte zwischen Deutsch und Englisch pendelnd in einen eigenen Fluss bringt, macht das Album umso spannender.
Ja, Panik - "The Angst and the Money" (Schönwetter/Hoanzl)