Frank Ocean: „Channel Orange“

Frank Ocean Channel Orange
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Selbsttherapie eines neuen R'n'B-Stars.

Schmerz. „Taxifahrer, du bist mein Seelenklempner für die nächste Stunde“, eröffnet R'n'B-Sänger Frank Ocean den Song „Bad Religion“. Ocean berichtet in diesem von der Taxirückbank aus von religiösem Zweifel und unerwiderter Liebe. Es ist einer der Momente auf seinem Debüt, aus denen der Schmerz seiner ersten Liebe spricht: Sie galt einem Mann, wie Ocean Anfang Juli kundtat. Und sie blieb einseitig. Dieses Coming-out eines Akteurs der traditionell homophoben R'n'B- und Hip-Hop-Szene sorgte für Schlagzeilen – und Zuspruch seitens Genre-Größen wie Jay-Z. „Channel Orange“, ein Album das Jahres, sorgt nun nicht minder für Aufsehen: Es macht den Hörer zum Zeugen von Oceans Selbsttherapie und sozialkritischen Beobachtungen, die der 24-Jährige im Falsett, mit Schreien und trockenen Raps ausbreitet. Statt auf Böller-Beats setzt er auf reduzierte Drums, delikate Keyboards und traurige Streicher. Ein großes Werk, mit dem er sich in die Tradition von Stevie Wonder oder D'Angelo setzt.

Frank Ocean: „Channel Orange“ (Universal)

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