Ja, Panik: Reifes Meisterstück

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In der Rezeption von „Ja, Panik“ wurde ihr zitathafter, collagenartiger Umgang mit Texten oft überbetont, als wäre ihre Musik bloß Mittel zum Zweck.

In der Rezeption von „Ja, Panik“ wurde ihr zitathafter, collagenartiger Umgang mit Texten oft überbetont, als wäre ihre Musik bloß Mittel zum Zweck. Dass das Gegenteil der Fall ist, davon zeugt das vierte Album der burgenländischen Band mit Stützpunkt Berlin deutlicher denn je. Neben ihrer Kunst des verdichteten Popsongs, mit Refrains, die weltumarmend, resignativ oder beides zusammen sein können, finden Ja, Panik zu neuen Ausdrucksformen: „The Evening Sun“ ist eine Beinahe-Soul-Nummer, die Single „Trouble“ besticht mit einem federnden, gelassenen Groove, der den Sturm und Drang der früheren Alben überwunden hat, dazwischen Anflüge kammermusikalischen Pops. Überhaupt wirkt die Band nochmals gereift, will und kann mehr als zuvor. Das Aufbrausende, das Rockige, das stets dezidiert unrockistisch war, fehlt fast zur Gänze, macht Platz für ruhigere, nicht minder intensive Momente, gipfelnd im faszinierenden Sog der 14-minütigen Schlussnummer. Ein Meisterstück.

TIPP

Ja, Panik „DMD KIU LIDT“ (Staatsakt)

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