Father John Misty: Bruce Springsteen? Lou Reed!

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Meister der subtilen Ironie: Joshua Tillman, Ex-Drummer der Fleet Foxes, nennt sich Father John Misty. Derzeit gilt sein Spott dem Kollegen Ryan Adams.

Father John Misty: »Blank Space«. Nein, liebe „Independent“-Liedermacher, ein Popsong wird nicht anspruchsvoller und schon gar nicht besser, wenn ihr ihn des Sex-Appeals beraubt, indem ihr ihn mit weinerlicher Stimme und unbeholfener Akustikgitarre nachspielt. Das sollte man Ryan Adams deutlich sagen. Er hat das ganze Album „1989“ der Country-Pop-Königin Taylor Swift neu aufgenommen, das soll wie Bruce Springsteens „Nebraska“ klingen, erklärte er. Dafür hat er Spott verdient, und Father John Misty sorgt dafür: Er veröffentlichte „meine Re-Interpretation von Ryan Adams' klassischem Album ,1989‘“, und zwar im Stil von Velvet Underground, mit wissendem Näseln à la Lou Reed. Wobei er schöne Zeilen wie „I could make the bad guys good for a weekend“, die der prüde Adams gestrichen hat, wieder hineinnimmt. Klingt hübsch dekadent. Das Original (von Swift, nicht von Adams!), ist natürlich besser, aber das ist ihm eh klar. Thomas Kramar

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2015)

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