Lieber träumen statt twittern!

Robert Forster
Robert Forster(c) http://www.robertforster.net
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Robert Forster, geb. 1957 in Brisbane, war bis zum Tod seines Kollegen Grant McLennan bei der großen Band The Go-Betweens. Sein sechstes Soloalbum heißt „Songs to Play“.

Robert Forster: "Let Me Imagine You". Wir sind mit vielen netten und klugen Menschen d'accord, wenn wir sagen: Die Go-Betweens waren – vielleicht mit Ausnahme von Simon & Garfunkel – die größten Pop-Meister der Rührung. Wobei Robert Forster, im Gegensatz zu seinem kongenialen Partner Grant McLennan, die tiefen Gefühle oft mit leichter Ironie salzte, vielleicht um doch ohne Tränen singen zu können. So auch hier: „Let Me Imagine You“ ist ein Plädoyer fürs Träumen, diesfalls von einer offenbar abtrünnigen Künstlerin. Ist sie in Paris? War ihr Ballett erfolgreich? Ist der Roman fertig? Hat sie Probleme? Hat sie alles für Gewand ausgegeben? Er wolle gar nichts wissen, bescheidet Forster ihr: „Please don't tell me, let me dream and guess.“ Und, während ein Chor die Harmonien sucht und findet, plädiert Forster mit unsicherer Stimme für Medienverweigerung: „Please don't twitter, let me imagine you.“ Wie gesagt: Rühren, das kann er.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Philipp L'Heritier (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.10.2015)

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