Einst leitete sie die Band "The New Pornographers". Im Juni erscheint das neue Soloalbum von Neko Case. Im Lied "Hell-on" beschwört sie die Macht des Gesangs.
Neko Case: »Hell-on“. „God is a concept by which we measure our pain“, sang John Lennon einst schmerzlich. Ähnlich wirkt es, wenn Neko Case diesen bittersüßen Song mit einer negativen Gottesdefinition beginnt: „God is not a contract or a guy, god is an unspecified tide.“ Wie ein Reifenbrand sei er, wie das Wüten von Stein, Schere, Papier. In der zweiten Strophe schwenkt sie, begleitet von pochendem Rhythmus und sanft drängenden Celli, auf ihre Stimme: Schön wie Metal sei sie, und sie selbst sei ein „agent of the natural world“.
Was für eine Konfrontation: dort Gott, hier die Welt und die Stimme. Sie habe uns gewarnt, singt Neko Case, nun zu wild wehendem Country-Pop: Mit dieser Schwerkraft sollt ihr nicht spielen! „I am a wilderness, yes.“ Worauf sie wieder auf die Welt kommt: „Have mercy on the natural world.“ Selten wurde die Macht des Gesangs so wortstark und dabei musikalisch so unprätentiös beschworen.
Neko Case, geboren 1970 in Virginia, leitete einst die Band The New Pornographers. Ihren Stil nennt sie selbst Country noir. Im Juni erscheint ihr neues Soloalbum „Head-on“.
Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4.
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