Der freundliche Melancholiker: Lloyd Cole, geb. 1961 in Buxton, England, hatte seine größten Erfolge von 1984 bis 1987 mit der Band "The Commotions". Sein aktuelles Album heißt "Broken Record".
Lloyd Cole: „Like A Broken Record“. Manche Songs beginnen mit einer so unwiderstehlichen ersten Zeile, dass danach eigentlich kommen kann, was wolle. Diese zum Beispiel: „Not that I had that much dignity left anyway“ – das ist nicht nur sehr schönes Englisch, sondern auch die freundliche Resignation des Lloyd Cole in einer Nussschale. Nicht, dass wir von ihm nicht schon das eine oder andere feine Lied über verflossene Lieben gehört hätten, aber dieses ist quasi die Essenz all dieser Lieder: „We already sang that song, and she's already gone, gone, gone“, singt Lloyd Cole fast zärtlich: „And we're starting to sound like a broken record.“ Wie eine kaputte Platte, auf der die Nadel hängt. „Third verse the same as the first verse“, heißt es später: Man kennt das schon, es tut noch immer weh, aber die Steelguitar klagt so schön... Aufgehoben in Gleichmut.
Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar („Die Presse“) und Boris Jordan (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 13 Uhr und 14.30 Uhr auf FM4.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.09.2010)