Nach der Pflicht kommt die Kür, und die macht bekanntlich mehr Spaß.
Und so bekannte Opernball-Kommentator Christoph Wagner-Trenkwitz zur Mitternachtseinlage des „Balls der Wiener Kaffeesieder“, dass sein Herz ja eigentlich mehr für den Ball in der Hofburg als für jenen tags – pardon – nachts zuvor im Haus am Ring schlage. Grünen-Chefin Eva Glawischnig hatte den Opernball ebenso ausgelassen wie Operettendiva Birgit Sarata – beide kamen erst zu den Kaffeesiedern, und mit ihnen gut 5500 Gäste zu einem der lockersten und lustigsten Bälle in der Hofburg, die in dieser Nacht sogar bis unter das Dachfoyer alle Räumlichkeiten geöffnet hatte.
Dem Motto „Wiener Blut“ wurde bei der Eröffnung klassisch (Ballett und Gesang) sowie modern gehuldigt – samt einem Auftritt des wiedererstandenen Falco, von dem das Publikum gern eine Zugabe gehört hätte. Zum Tanzen muss man sich ja bei den Kaffeesiedern eigens Zeit nehmen: Dauert schon die Eröffnung fast eine Stunde, dann fallen Mitternachtseinlage samt Publikumsquadrille mit Altmeister Thomas Schäfer-Elmayer nicht minder kurz aus; und genau zum Ende der Geisterstunde muss man schon weiter zur nächsten Show in den Großen Redoutensaal, und um zwei Uhr zurück in den Festsaal zu nächsten Quadrille.