Ströck junior und der Feierabend

(c) Franz Helmreich Fotograf
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Die Großbäckerei Ströck hat in der Landstraßer Hauptstraße eine Filiale mit angehängtem Bistro eröffnet - der kleine Konkurrent Joseph ist ihr allerdings zuvorgekommen.

Wien. Ganz kennt sich die gesellige Damenrunde nicht aus. Die gemütlichen Sessel laden zum Verweilen ein, Mitarbeiter im Ströck-T-Shirt huschen vorbei, aber bedient werden die Damen nicht. Seit gestern, Montag, hat die Großbäckerei Ströck mit dem Feierabend in der Landstraßer Hauptstraße ein Lokal eröffnet, das ein bisschen viel auf einmal will: Einerseits ist es eine ganz normale Filiale, in der Brot und Gebäck verkauft werden, aber auch die Süßspeisen von Patissier Pierre Reboul, warme Brottaschen, Suppen und Leberkäsesemmeln. Den ganzen Tag über kann man all das Gekaufte auch auf den Stehtischen oder auf der gemütlicheren Variante verspeisen – aber eben nicht nur.

Ab 16 Uhr herrscht erst richtig Feierabend inklusive Bedienung, Speisekarte und einer Weinkarte mit knapp 30 Posten (und jetzt wird es kompliziert: Der Brotverkauf wird ab 18.30 Uhr eingeschränkt, das Lokal hat aber bis 24 Uhr offen). Christoph Ströck, der jüngste Spross des Familienunternehmens, hat sich all das ausgedacht. Der 26-jährige gelernte Koch, Kellner und Sommelier war unter anderem im Fabios und Meinl am Graben tätig. Die Affinität zu Gastronomie und Wein wollte er auch im Familienbetrieb unterbringen. „Wir haben ja zehn Kaffeehäuser, aber das weiß keiner“, sagt er. Da der Kunde gern länger sitzen bleiben würde und ab 18 Uhr Kaffee und Süßes weniger gefragt sind, setzt er auf die Bistrovariante.

Abgrenzung zum Joseph

Auf den – verhältnismäßig – kleinen Konkurrenten Joseph, der vor ein paar Monaten auf der gleichen Straße ein ähnliches Lokal eröffnet hat, wird er nur ungern angesprochen. „Wir unterscheiden uns allein durch die Zielgruppe und den Preis.“ Geleitet wird die Großbäckerei übrigens von seinen Eltern Gerhard und Gabriele Ströck und seinem Onkel Robert und dessen Frau Irene. Gegründet wurde sie 1970 von seinem Großvater Johann. Auch sein Bruder Philipp ist als Bäckermeister im Betrieb. Der andere Bruder, Michael, betreibt das Lieferservice Kochabo. (ks)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.02.2014)

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