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Ungewöhnliches 1980er-Jahre-Flair, einen netten Gastgarten, gute Küche und eine ausbaufähige Getränkekarte gibt es im neuen Gecko mitten in Hernals.

Hernals ist natürlich nicht Neubau, nicht die Josefstadt und schon gar nicht die Leopoldstadt. Das ist auch gut so, deshalb zieht man dort ja auch hin. Da gibt es keinen Trubel und (noch) keine schicken Menschen. Hernals ist normal. Leider aber so normal, dass – zumindest oberhalb des Elterleinplatzes – die kulinarische Auswahl bescheiden ist. Gut, es gibt das Waldviertler Schrammelbeisl am Dornerplatz, in dem man gut essen kann. Sonst haben sich die meisten aber aufs Trinken spezialisiert – das Café Pazifik etwa hat immerhin eine Karte vor der Tür hängen, die da unterteilt ist in: Spirituosen, Alkopops, Bier, Wein und Tee.

Seit ein paar Wochen aber gibt es Zuwachs. Jeroen van Heerde hat von Eventmanager und einstigem Kultur-Attaché der niederländischen Botschaft auf Wirt umgesattelt und das Gecko auf der Hernalser Hauptstraße eröffnet. Das Lokal wirkt innen recht durchgestylt – und erinnert mit Holzvertäfelungen, schwarzen Lampen und einer Riesenpalme irgendwie an die 1980er-Jahre. Der Gastgarten ist nett und ruhig. Und die Speisekarte klein und bunt – ein „Best of 3 continents“. Es gibt Frühstück, nach Städten benannt – die üblichen Kombinationen. Die Getränkekarte ist überschaubar: Zipfer vom Fass, Grüner Veltliner vom Hebenstreit, Zweigelt vom Markowitsch. Der hausgemachte Eistee ist leider aus. „Der muss noch von der Karte, den hat der Chef eingestellt, weil er nicht so gut geht.“

Schade, einen Limetten-Ingwer-Sirup macht er aber noch – und der ist köstlich (3,60 Euro). Das Boeuf provenciale ist leider aus, das Tandoori-Huhn auf Salat (6,90 Euro) dafür unglaublich zart und gut gewürzt, ebenso fein der Salat mit Tomaten, Gurke, Paprika und vielen Pinienkernen. Außerdem gibt es Caesar Salad, Französische Zwiebelsuppe, Apulisches Huhn, Burrito und Pasta. Und ein paar Nachspeisen: Die nach dem Koch benannte GundelPalatschinke (4,20 Euro) mit Nuss-Rosinen-Rum-Füllung erinnert uns an den Nussstrudel von der Oma. Auch die belgischen Waffeln (4,20) sind fein. Danke, Herr van Heerde.

  • Gecko, Hernalser Hauptstr. 86, 1170 Wien, ✆ 0664/ 203 82 63, Mo bis Fr 11–00 Uhr, Sa 9–1 Uhr

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.06.2014)

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