Mantibar

Mantibar
MantibarDie Presse
  • Drucken

Türkische Teigtaschen, Steaks aus Brasilien, Bioweine und einen netten Gastgarten gibt es in der neuen Mantibar in der Kirchengasse in Wien Neubau.

"Ach, ist das nett", hört man gefühlte 47 Mal, wenn man im Gastgarten der neuen Mantibar in der Kirchengasse Platz genommen hat. Und ja, es stimmt auch, der kleine Schanigarten in dem hübschen Innenhof hat durchaus etwas. Denn, auch wenn die Gasse nicht gerade arm an Lokalen ist – etwa Figar, Le Troquet, Schilling oder I Carusi –, draußen sitzen kann man hier gewöhnlich nur mit Blick auf parkende Autos und den durchdonnernden 13A, mit dem die Neubauer eine Hassliebe verbindet.

Der Wirt, Cetin Erdogan, muss sich an einem lauen Sommerabend, wie es so schön heißt, also keine Gedanken um die Laufkundschaft machen. Die kommt ohnehin vorbei, sei es auf eine hausgemachte Limonade, ohne die derzeit nichts mehr geht, auf ein Hubertus vom Fass, ein Achterl Kamptaler Biowein aus dem Weingut Strom oder eben auf einen Kaffee aus der Alt-Wien-Rösterei. Passt hier alles ganz gut, die Limonade gibt es zum Beispiel in der herrlich erfrischenden Kombination Ingwer-Rosmarin-Zitrone (4,50 Euro für 0,5 Liter).

Bei den Speisen setzt der gebürtige Kurde auf die namengebenden Teigtaschen Manti und ein paar internationale Klassiker wie Steaks und Burger. Das Team ist sympathisch, die junge Kellnerin sehr freundlich und auf Zack, der junge Koch huscht in Kochmontur und roten Socken immer wieder in den Garten, um sich an den Kräutern im Blumentrog zu bedienen. Die Vorspeisen machen Gusto auf mehr, etwa der sehr zarte, gebratene Oktopus mit Oliven, Paprika und Salat (7,90 Euro) oder die Rinderfiletspitzen mit Rucola, gerösteten Pinienkernen und Parmesan (6,90 Euro). Manti, die als orientalische Teigtaschen vorgestellt werden, gibt es in den Varianten Pilze, Käse, Fleisch (9,50 Euro). Letzteres mit Ricotta verfeinert und mit Tomatensauce und Joghurt. Köstlich. Das Filetsteak (19,90 Euro) – Rib Eye war leider aus – verursacht ob seiner brasilianischen Herkunft zwar ein unglaublich schlechtes Gewissen, schmeckt aber ausgezeichnet. Und der Gastgarten: Ach, ist das nett.

(Mantibar, Kirchengasse 28, 1070 Wien, Mo–Do 11–24 Uhr, Fr, Sa 11–02 Uhr, So 11–22 Uhr, ✆ 0660/39 44 299)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.08.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Wilde Ehe: 18., Kutschkergasse 22.
Lokalkritik

Unter 20 Euro in der Wilden Ehe am Kutschkermarkt

Der Kutschkermarkt hat mit der Wilden Ehe das bekommen, was noch gefehlt hat: ein nettes, unkompliziertes Lokal, in dem sich der Feierabend ausklingen lässt.
Die Goldene Banane, Brockmanngasse 89, 8010 Graz.
Gourmet

Unter 20 Euro in der Goldenen Banane

Ein Lokal zeigt auf, wie liebevoll und trotzdem günstig Fast Food gehen kann. Die Goldene Banane in Graz ist spannend, kocht eher deftig, dafür mit viel Liebe.
Das Plain Vienna: 9., Berggasse 25.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Plain Vienna

Der österreichische Fußballer Rubin Okotie hat in der Berggasse das Plain Vienna eröffnet, in dem es gesunde, tatsächlich gute Bowls und Superfood-Shakes gibt.
Konzertcafé Schmid Hansl Schulgasse 31.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Konzertcafé Schmid Hansl

Das legendäre Konzertcafé Schmid Hansl versucht die Synthese aus Wiener Kaffeehaus und einem Bioladen.
Café Trabant, Dittesgasse 3, 1180 Wien.
Lokalkritik

Unter 20 Euro im Café Trabant

Aus der Reihe »Die Erschließung der Außenbezirke durch Lokale, die man innerhalb des Gürtels erwarten würde« – das neue Café Trabant in Währing.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.