Gartenkralle

Von Blässe angekränkelt

Gurken (Bild: kleine Feldgurke) mögen es nass, aber nicht zu nass.
Gurken (Bild: kleine Feldgurke) mögen es nass, aber nicht zu nass.(c) Ute Woltron
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Wenn Gurkenblätter vergilben, haben Sie Ihre Gurken vielleicht zu kräftig geliebt.

Der an dieser Stelle oft gepriesene Samenaustausch unter Hobbygärtnern verschaffte mir heuer ein Päckchen erstaunlicherweise knallrosa gefärbter Gurkensamen, die, mittlerweile zu kräftigen Pflanzen gediehen, im Glashaus eine fesche Zeile bilden. Es handelt sich um sogenannte Persische Gurken, möglicherweise um die türkische Sorte Süper Antep, doch genau lässt sich das nicht mehr feststellen, denn die Samen gingen nach ihrer Ausreise aus der Türkei durch viele Hände, bis mich ein Dutzend von ihnen erreichte.

Diese Gurken sind eine echte Spezialität. Die Früchte bleiben klein, höchstens zehn, fünfzehn Zentimeter lang, sind außerordentlich knackig und bilden im Unterschied etwa zu Feldgurken wenig Samen. Im Gegensatz zu anderen Gurkensorten ist ihr Fleisch überhaupt eher dicht und wenig wässrig. Man bekommt diese Gurken fast immer in türkischen Gemüsegeschäften, seltener in Supermärkten, und angeblich werfen sie täglich Gurken ab, so fruchtbar sind sie. In rauen Lagen wie der unsrigen empfiehlt es sich, die Pflanzen im Glashaus zu ziehen, und da Gurken nicht austrocknen sollen, wurden sie in den vergangenen Wochen entsprechend gut gegossen. Das Resultat: Die Blätter wurden gelb. Merke: Wer seine Gurken zu sehr liebt und dauerwässert, tut ihnen nichts Gutes. Sie wollen zwar, wie gesagt, eher feucht stehen, doch zu viel Wasser vertragen sie auch wieder nicht.

Untersuchung. Gelbe Blätter können auch auf Schädlingsbefall durch Spinnmilben oder auf Magnesiummangel hindeuten. Doch um herauszufinden, was die Ursache ist, reicht es bei Ersterem die Blattunterseiten zu untersuchen, und bei Zweiterem vergilben zwar die Blätter, nicht aber die Blattadern. Also: zu viel gegossen. Nach einer eher trockenen Phase erholen sich die Gurken jedoch wieder.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.05.2017)

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